Entwicklung Konzepte Strategien. Von Jons Messedat. Deutsch/Englisch, 280 Seiten, mit 360 farbigen Abbildungen und Plänen. Format 23 x 31 cm. Gebunden, 69 Euro. av edition, Ludwigsburg, 2005
Corporate Architecture, also eine für eine Firma spezifische Baugestaltung, gibt es die? Oft ist es einfach nur gute und/oder signifikante Architektur, die zwar mehr oder weniger Aufmerksamkeit erregt und gewisse Ansprüche demonstriert, der aber keine Wiederholungsfaktor zu Eigen ist. Der Autor präsentiert einschlägig bekannte »Gebäudekonzepte«: Gira, Swiss Re, Sto, Braun Melsungen, Ricola, Trumpf. Architektur, die der Normalbürger spontan mit einer Marke in Verbindung bringt, ist dagegen ausgesprochen rar. Bei Siemens mit den Bauten von Richard Meier und Gunter Standke könnte man davon sprechen. Bei den legendären Best-Supermärkten von Site, bei den weiß-silbernen BMW-Niederlassungen und den Aldi- oder McDonald´s-Filialen handelt es sich dann schon um kundennahe Verkaufseinrichtungen, die ohnehin gerne markenspezifisch gestaltet werden (»Flagship Stores«). Diese werden, gleichfalls mit attraktiven Fotos und vereinzelten Plänen, unter »Raumkonzepte« abgehandelt, darunter Smart, MPreis, Esprit Louis Vuitton (das engagierte Armani-Store-Programm von Claudio Silvestrin fehlt leider), aber auch singuläre Objekte wie Raab Karcher in Berlin oder WMF in Geislingen, die für sich allein keinen Corporate Identity-Effekt erzeugen können. Am Schluss des Buches werden knapp gefasst die Strategien repetiert, wie Architektur und Design in die Unternehmenskommunikation eingebracht werden können. Gerne hätte man noch Forschungsergebnisse etwa aus dem Bereich der Kommunikationswissenschaften zum Thema erfahren. So hält sich der Erkenntniswert des Buches doch in Grenzen und es bleibt bei der Präsentation vieler bekannter Beispiele. Falk Jaeger
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