Von Wolfgang Jean Stock. Fotos Klaus Kinold. Text auf Deutsch und Englisch, 320 Seiten, zahlreiche Abbildungen, Pläne und Schnittzeichnungen, kartoniert. 29,95 Euro, 52,30 sFr. Prestel Verlag, München, 2004
Der Münchener Architekturjournalist W. J. Stock stellt insgesamt 130 Sakralbauten aus 20 Ländern vor. Auf jeweils zwei Seiten finden sich hervorragende Außen- wie Innenraumaufnahmen sowie ein kurzer, einfühlsamer Text. Berücksichtigt wurde, was bis Oktober 2003 fertig gestellt war. Der Architekturführer zeigt einen Überblick über den mittel- (einschließlich zentrales Osteuropa) und südeuropäischen Sakralbau katholischer und protestantischer Provenienz. Ein knappes Drittel der Beispiele stammt aus Deutschland.
Die Auswahl zu kritisieren wäre spitzfindig. Gleichwohl wundert im Vergleich zur Vorgängerpublikation (Europäischer Kirchenbau 1950 – 2000, München, 2002), dass etwa Mario Botta nicht vorkommt, wo gerade kleineren Bauten verhältnismäßig viel Platz eingeräumt wird: zu finden sind beispielsweise die Friedhofshallen von Enkering (Diezinger + Kramer, Eichstätt) oder München-Riem (Andreas Meck, Stephan Köppel, München).
Auch wenn der Band insgesamt sehr überzeugt, gibt es manche kritische Anmerkung. Immer wieder verweist der Autor auf liturgische Fragestellungen; leider fehlt hierzu ein einführender Beitrag. Manchmal erscheint die Auswahl der Abbildungen etwas eigenwillig. So ist wenig nachvollziehbar, wenn das einzige Innenraumbild nur einen Ausschnitt der Decke oder einer Seitenkapelle zeigt. Leider fehlen bei manchen Beispielen die Grundrisse. Die Literaturliste ist sehr kurz und damit wenig aussagekräftig.
Der durchgängig zweisprachige Band dürfte trotzdem zu einem steten Begleiter auf Rundreisen durch Europa werden.
Walter Zahner
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