Gebäude, die Architekturmuseen beherbergen, sind stets von besonderer Bedeutung. In der Regel bieten sie eine dreidimensional erlebbare Ergänzung der im Inneren ausgestellten Exponate. Beim Architekturmuseum Schwaben geht es dabei um eine restaurierte Villa im Augsburger »Thelottviertel«, einer der ältesten Gartenstädte Deutschlands. Der Architekt und Unternehmer Sebastian Buchegger hatte das Wohnhaus in dem von ihm selbst zwischen 1905 und 1929 entwickelten Quartier für sich und seine Familie geplant und gebaut. Heute zählt die »Buchegger-Villa« zum Besitz der von seinem Sohn ins Leben gerufenen Arno-Buchegger-Stiftung, welche dem Architekturmuseum Schwaben 1995 nicht nur dieses Haus zur Verfügung gestellt hat, sondern seitdem auch dessen Unterhalt finanziert. Die Villa mit Garten ist jedoch kein Ort lethargischer Melancholie. Im Gegenteil: In der Zweigstelle des Architekturmuseums der TU München wird rege geforscht. Vor allem anhand der hier aufbewahrten Nachlässe von vor Ort tätigen Architekten wie Thomas Wechs oder Fritz Landauer. Neben dem Aufbau einer umfassenden Sammlung schwäbischer Architektur steht der Austausch mit der lokalen Öffentlichkeit im Vordergrund. Von der Ausstellung über Peter Zumthors »Topographie des Terrors« im Jahr 1996 bis zur Präsentation beispielhafter Allgäuer Bauwerke 2005 sind beachtliche 48 Ausstellungen entstanden und 30 Publikationen erschienen. Die aktuelle Jubiläumsschau gewährt mit Originalplänen und Fotografien zwar nur einen kleinen Einblick in den heutigen Bestand, vermag damit aber mühelos auf den Rest der Sammlung neugierig zu machen. Roland Pawlitschko
Bis 19. Februar. Architekturmuseum Schwaben, Thelottstraße 11, Di – So 14 – 18 Uhr, www.architekturmuseum.de/augsburg
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