Wie präsentieren sich Museen im 21. Jahrhundert? Dieser Frage geht die Kunstsammlung NRW nach, die selber durch ihre markante schwarze Granitfassade das Bild der Altstadt nachhaltig prägt. Die erste Station der vom Art Center Basel organisierten Schau ist also durchaus sinnbildhaft. Man möchte annehmen, dass es eine für das begonnene Saeculum typische Museumsarchitektur gibt. Im Katalog ist des öfteren von »internationalen Attraktionen«, »Wahrzeichen der Stadt« oder »Ikonen« die Rede. Neu sind diese Bezeichnungen nicht, denkt man an die »Stadtkronen«, die bereits vor achtzig Jahren als stadtbildprägende Kulturbauten entworfen wurden. Doch all dies bildet eher ein Wunschdenken als einen neuen Typus ab. Wenn es nun doch eine allgmeine Entwicklung gibt, dann liegt sie allenfalls in der zunehmenden Heterogenität der Entwürfe. Gezeigt werden spektakuläre Bauten wie Frank Gehrys verbogene Titanblech-Konstruktion für die Corcoran Gallery in Washington und auch Shigeru Bans schwebend-leichte Dachformation für die Außenstelle des Centre Pompidou in Metz. Der nur architekturinteressierte Besucher wäre sicherlich dankbar, mehr über die Bespielbarkeit einzelner Museen zu erfahren. In dieser Hinsicht liefert zumindest Fumihiko Makis Shimane-Museum in Japan ein gutes Beispiel. Für eine wirklich ausstellungsgerechte und zugleich innovative Museumsarchitektur steht das MUSAC im kastilischen León, von Mansilla und Tuñon. Allerdings tangiert dieses Projekt einen Schwachpunkt der Ausstellung. Allein sechs Projekte wurden von amerikanischen Teams ausgewählt, doch kein spanischer Museumsbau, der von vielen amerikanischen Architekten als weltweit führend angesehen wird. Klaus Englert
Bis 25. Juni. Kunstsammlung NRW, Grabbeplatz 5, Di–Fr 10–18 Uhr, Sa +So 11–18 Uhr, Katalog (Prestel) 28 Euro, www.kunstsammlung.de
Teilen: