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Marcel Breuer (Dessau)

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Marcel Breuer (Dessau)

Marcel Breuer (Dessau)
Die Abbildungen sind ausschließlich zur Nutzung für die Presseberichterstattung zur Breuer Ausstellung der Stiftung Bauhaus Dessau (16.05.–01.09.2012). Bitte verwenden Sie den Bildnachweis, wie angegeben.
~Ralf Wollheim

Die Ausstellung im Bauhausgebäude in Dessau setzt zwei Schwerpunkte im Schaffen Marcel Breuers: Seine frühen Möbelentwürfe – v. a. in Dessau und Berlin entstanden – und seine späten, weniger bekannten Bauten, die im Exil und der Zeit danach entstanden sind. Breuer entwarf seit den 40er Jahren mehr als 30 Wohnhäuser und Anwesen, verteilt über zahlreiche amerikanische Vorstädte, genauso wie seine oft spektakulären Kirchenbauten. Und trotz prestigeträchtiger Aufträge wie dem UNESCO-Gebäude in Paris, dem Whitney Museum in New York und dem Kaufhaus Bijenkorf in Rotterdam, blieb sein architektonisches Schaffen wenig bekannt.
Ganz anders seine Stahlrohrmöbel, die zu Ikonen modernen Designs wurden, sinnbildlich für einen industriellen Gestaltungsansatz stehen und zum Mythos Bauhaus beitrugen. Seine zahlreichen Entwürfe für Stühle, Beistelltische und Liegen können in Dessau ausgiebig im Detail studiert werden, denn viele seltene Möbel aus dem Sammlungsbestand des Bauhauses ergänzen die Ausstellung, die ursprünglich vom Vitra Design Museum konzipiert wurde. Verschiedene Prototypen und frühe Serienmöbel zeigen im Vergleich, dass der Begriff des Originals im Design problematisch ist; technische Verbesserungen und Anpassungen an die Produktion verändern die Entwürfe im Laufe der Jahre, was man hier an verschiedenen Exemplaren wie im Vorher-/Nachher-Vergleich nachprüfen kann. Aber nicht nur konstruktive Details wurden verändert: Aus dem nüchtern B3 benannten Clubsessel wurde der Wassily-Chair, was einprägsamer und legendentauglicher klingt.
Schon als Student des Bauhauses hatte Breuer Möbel für das »Haus am Horn« in Weimar entworfen. Auch einen »Toilettentisch der Dame«, was erstaunlich bürgerlich und etwas antiquiert klingt und auch in dem begleitenden Bauhaus-Magazin zwiespältig gesehen wird. Bereits diese frühen Möbel aus Massivholz sind geprägt durch spannungsreiche Kontraste der Materialien und kühne Linienführungen, was auch auf die späteren Aluminium- und Schichtholzmöbel zutrifft. Dieser dynamisch wirkende, skulpturale Umgang mit Raum und Materialien setzt sich fort bis hin zu seinen Bauten, wo Wandscheiben aus grobem Naturstein mit großen Glasflächen kontrastieren. Während Breuers Design detailreich mit zahlreichen Originalen vertreten ist, wird die Architektur in strahlend weißen Modellen vorgestellt. Das Ausstellungsdesign nimmt leider beinahe mehr Platz ein als die Fotos und Pläne, die so verblüffende Projekte vorstellen, wie die Kirche St. Francis de Sales (s. Abb.) oder das Hörsaalgebäude Begrisch Hall für die New York University. Da wirkt Breuer heute noch zeitgenössisch und radikal mit seinen Beton Brut Bauten, die es wieder zu entdecken gilt.
Bis 31. Oktober. Marcel Breuer: Design und Architektur. Bauhaus Dessau, Gropiusallee 38, 06846 Dessau, täglich 10-18 Uhr. www.bauhaus-dessau.de
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