Die Ausstellung zu seinem 225. Geburtstag stellt Karl Friedrich Schinkel nicht nur als Architekten, sondern auch als Maler, Bühnenbildner und Kunsthandwerker vor. Denn gemalte Dioramen mit den Sieben Weltwundern oder Ansichten aus Italien machten ihn in Berlin zuerst bekannt. In der Ausstellung »Schinkel: Künstler. Preuße. Brandenburger« ist das Schaubild »Brand von Moskau« als computeranimierte Projektion zu sehen. Auch für die weiteren Stationen seiner Karriere als Festausstatter und Bühnenbildner greifen die Ausstellungsmacher auf multimediale Präsentationen zurück und bieten so einen breit gefächerten, reich illustrierten Überblick. Besonders Schinkels Dekorationen für Opern zeigen seine frühe Auseinandersetzung mit antiken, gotischen und italienischen Bauten. Doch in der Ausstellung sind auch Originale zu sehen. Skizzenhafte Zeichnungen oder ausgearbeitete Entwürfe, wie zum Beispiel für die Glienicker Brücke. Nur bei den malerischen Ansichten von italienisch anmutenden Villen oder Schlössern im Tudorstil mit stimmungsvollen Hintergründen kommen Zweifel auf, ob es sich um reine Architekturzeichnungen handelt; denn diese romantischen Ansichten dienten auch immer als Werbung für ihn und seine zahlreichen Vorhaben. Vor allem die ambitionierten Projekte für verschiedene Hohenzollernprinzen brauchten effektvolle Werbung; die gerahmten Zeichnungen als Wandschmuck sollten verhindern, dass die Pläne in Vergessenheit gerieten. Und in Potsdam kann man, gleich nach der umfassenden, informativen Ausstellung, Schinkels realisierte Entwürfe von Schlössern, Innenausstattungen und Möbeln in Babelsberg, Glienicke und Charlottenhof im Original betrachten. Ralf Wollheim
Bis 9. Oktober. Haus der Brandenburgisch Preußischen Geschichte, Kutschstall am Neuen Markt 9, Di – Fr 10 – 17 Uhr, Sa, So 10 – 18 Uhr, Katalog, Deutscher Kunstverlag 29 Euro, www.hbpg.de
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