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grün der zeiT (Stuttgart)

Ausstellungen
grün der zeiT (Stuttgart)

~Dagmar Ruhnau

»Durch höchste Künstlichkeit zur höchsten Natürlichkeit gelangen« sei eines der Postulate chinesischer Gartenkunst, heißt es in einem der Begleitfilme zur Ausstellung. Tatsächlich wurden jahrhundertelang Berge, Seen, Flüsse, Wälder und Felder für die Gärten von Kaisern und Mandarinen nachgebaut, um ein Abbild der Natur draußen vor der Stadt im Kleinen zu schaffen. Dass ein solcher Anspruch im heutigen Peking nicht zu den gleichen Ergebnissen führt, liegt auf der Hand. Gestaltete Gartenflächen sind keine Privatangelegenheit mehr, sondern für die Nutzung durch die lawinenartig angewachsene Bevölkerung geplant. Entsprechend werden auch diese Flächen eher nach demselben Prinzip wie die wuchernde Stadt behandelt: additiv statt inte- grativ. Dass solche Grünzonen riesige Ausmaße haben, verwundert nicht weiter, rechnet man etwa für den Waldpark jenseits des neuen Olympiastadions mit einem Ansturm von 40 000 Besuchern an einem einzigen Tag (wobei noch nicht klar ist, wie das verkehrstechnisch bewältigt werden soll). Allerdings beanspruchten in alten Zeiten die Kaiser ebenso riesige Flächen mit künstlichen Seen und Bergen ganz für sich allein.
Die Ausstellung in der ifa-Galerie zeigt neben den Planungen für den Waldpark auch kleinere Projekte, etwa einen Garten um ein Softwarehaus, Gestaltungen für das Gelände der Expo 2010 in Shanghai, ein freies Baufeld an einer Universität oder Renaturierungen von ehemals industriell genutzten Flächen. Während bei den letzten beiden Projekten der in der Einführung in die Schau behauptete Schwerpunkt ökologischer und an chinesische Traditionen angelehnte Gestaltung nachvollziehbar ist – insbesondere auch durch entsprechende Erläuterungen –, entgeht dem Besucher dies etwa bei den Plänen zur Expo völlig.
»Garniert« ist die Ausstellung mit fünf Filmen zu Freiraumgestaltung und Umgang mit der Natur in China (Rekonstruktion alter Stadttore, der Sommerpalast der Kaiser, Dreischluchtenstaudamm usw.), Selbstdarstellungen einzelner ausgestellter Büros, zwei Stücken zeitgenössischer chinesischer Kunst und Lackdosen mit Pflanzenmotiven aus dem Stuttgarter Völkerkundemuseum. Welche Verbindungen gibt es nun zwischen den alten und den modernen chinesischen Gärten? Man muss es sich selbst erschließen. Ein bisschen Hintergrund vermittelt immerhin der Katalog.
Bis 17. August. ifa-Galerie Stuttgart, Charlottenplatz 17, Di–So 12–18, Do bis 20 Uhr. Katalog: Valerie Hammerbacher u. a., grün der zeit. Landschaftsplanungen in und aus Peking, Institut für Auslandsbeziehungen 2008, 14 Euro. www.ifa.de
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