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Druot, Lacaton & Vassal (Frankfurt a. M.)

Ausstellung
Druot, Lacaton & Vassal (Frankfurt a. M.)

Druot, Lacaton & Vassal (Frankfurt a. M.)
~Franziska Puhan-Schulz

Unter dem Leitsatz »Niemals abreißen, abbauen oder ersetzen, immer erweitern, ändern und neu verwenden!« erstellten die französischen Architekten Frédéric Druot, Anne Lacaton und Jean-Philippe Vassal 2004 die Studie »PLUS«. Diese ist gegen den Abriss von Wohnraum gerichtet. Der Tour Bois le Prêtre im Norden von Paris von Raymond Lopez 1961 als elegantes Wohnhochhaus mit Split-Level und Maisonette gebaut und in den 90er Jahren im Rahmen einer Sanierung bis zur Unkenntlichkeit umgestaltet, stand wie eine Vielzahl von Gebäuden auf der Abrissliste des französischen Staats. Nachdem das Architektentrio vorrechnete, dass die Transformation von Bauten mit vorgehängten, nicht tragenden Fassaden wesentlich günstiger sei als ihr Abriss und die Ausschreibung zugunsten von Druot, Lacaton & Vassal entschieden wurde, konnten sie folgende Restrukturierungsmaßnahmen umsetzen: Eine radikale Öffnung der Fassade und die Erweiterung des Wohnraums durch umlaufende Balkone, die in den Wohnraum eingebunden sind. Die Ausstellung des Berliner Kuratorenteams Ilka und Andreas Ruby im 3. OG des DAM, ist in zwei Teile gegliedert: Entlang des Umraums im Museum ist ein Fries aus 2,5 m hohen Fotografien mit Ansichten aus den Wohnungen des Hochhauses angebracht. Davor stehen Sitzgruppen, die denen auf den Fotos ähneln und große Grünpflanzen. So entsteht ein atmosphärischer Raum. Der Innenraum wiederum soll einem Architekturbüro nachempfunden sein, dass heißt, hier findet sich eine Übersicht der Pläne, der Kosten und der Größeneinteilung der Wohnungen. Außerdem sind hier Überlegungen der Städelschul-Absolventin Ana Filipovic zur Umgestaltung des Frankfurter Juridikums, eines klassischen Nachkriegsbaus auf dem Bockenheimer Campus, präsentiert.
Der reich bebilderte Katalog enthält u. a. Interviews mit Bewohnern des Tour, die Auskunft über ihr Raumempfinden nach dem Umbau geben, wie: »Das Wohnzimmer an sich wurde nicht verändert, aber nun schließt der 2 m breite Wintergarten daran an, und dadurch bekommt man ein ganz anderes Gefühl von Raumtiefe.« In der Ebene der alten Fassade bilden nach dem Umbau gläserne Schiebetüren einen transparenten Raumabschluss, innen liegende thermische Vorhänge tragen zudem zur Senkung der Heizkosten bei. Diese sind zu 50 % reduziert. Eine weitere wichtige Veränderung ist die Umgestaltung des Eingangs, der nun in freundlichem Grün gestrichen ist und sich zum Garten und zum Parkplatz hin öffnet – zudem finden sich dort vier neue Gemeinschaftsräume. Die Mieter wurden von Anfang an in die Planungen mit einbezogen und konnten während des Umbaus in ihren Wohnungen bleiben. Sie konnten zwischen verschiedenen Grundrisstypen wählen und verfügen nun über 22, 44 oder bis zu 100 m² mehr Raum.
Bei »Druot, Lacaton & Vassal – Transformation eines 60er Jahre Wohnhochhauses« handelt es sich um eine ungewöhnlich präsentierte, sehenswerte Ausstellung zu einem aktuellen Thema.
Bis 13. Januar. Druot, Lacaton & Vassal.
DAM, Schaumainkai 43, 60596 Frankfurt a. M., Di-Sa 11-18, Mi bis 20, So 11-19 Uhr, Katalog Deut./Engl., 18 Euro. www.dam-online.de
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