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Doug Aitken (Frankfurt a. M.)

Ausstellungen
Doug Aitken (Frankfurt a. M.)

~Franziska Puhan-Schulz

Es lohnt sich, durch die Räume der Kunsthalle Schirn zu wandeln, um die Installationen und Skulpturen des 1968 geborenen kalifornischen Multimediakünstlers mit etwas Muße zu betrachten. Seit mehr als zwei Jahrzehnten schafft Doug Aitken »Kunstwerke von faszinierender audiovisueller Intensität«, so der Kurator Matthias Ulrich. Sie denken jetzt vielleicht an Nicht-Orte und schnelle Schnitte? Weit gefehlt: Dafür ist die Inspiration von Hollywood, Soulmusik und Minimal zu nah, und die gefilmten Menschen, Tiere und Schauspieler mit ihren Bewegungen zu ästhetisch anzusehen.
Die letzte Videoinstallation von insgesamt 16 hier ausgestellten Werken trägt den Titel »migration (empire)«. Für die Projektion sind drei Billboard hintereinander aufgestellt, sodass sich der Betrachter auch zwischen den bewegten Bildern aufhalten kann. Der Film läuft bereits und so hört man zunächst eine sich öffnende Tür, dann begibt sich jeweils ein Tier in wechselnde Motelzimmer, wie sie zuhauf in der Peripherie rund um Los Angeles vorkommen, und bewegt sich in dieser fremden Umgebung. Mal spielt die Wildkatze mit dem Kissen, mal räumt ein Rotwild die Minibar aus oder ein schwarzer Hengst sieht fern. Die Perfektion dieser vom Künstler angedeuteten Bewegungen und der daraus resultierenden Wahrnehmungskette für den Betrachter ist raffiniert und tückisch zugleich und umschließt zusammen mit Aitkens anderen Werken die großen Fragen von Umwelt, Politik und Wirtschaft.
Warum sieht man ein vergleichbar dichtes Werk nicht häufiger in deutschen Museen? – V. a. wohl, weil die Installation aufwendig und teuer ist. Zum Glück ließen sich zahlreiche Sponsoren gewinnen, darunter der »Gemeinnützige Kulturfonds Frankfurt RheinMain« (der mit dieser Ausstellung den temporären Förderschwerpunkt »Transit« [bis 2017] begonnen hat). Dadurch öffnet sich die Ausstellung mit Clips und Film-Stills zusätzlich in den Stadtraum bis hin zu Dom und Flughafen. Am 12. September inszeniert Doug Aitken »Schirn at Night« – lassen Sie sich von den Klangarchitekturen überraschen.
Bis 27. September. Schirn Kunsthalle, Römerberg, 60311 Frankfurt a. M. Di, Fr-So 10-19 Uhr, Mi + Do bis 22 Uhr. Katalog: Matthias Ulrich und Max Hollein (Hrsg.) »Doug Aitken«, deutsch/englisch, 39 Euro. www.schirn.de/doug_aitken
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