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DAM Preis für Architektur 2015 (Frankfurt a. M.)

Ausstellungen
DAM Preis für Architektur 2015 (Frankfurt a. M.)

~Franziska Puhan-Schulz

Anlässlich der 9. Preisverleihung des DAM Preises für Architektur kuratierten Yorck Förster und Christina Gräwe einen eindrucksvollen Architektur-Spaziergang im 3. Stock des Deutschen Architekturmuseums. Die hier präsentierten »22 besten Gebäude in / aus Deutschland«, darunter der Preisträger und drei im Ausland realisierte Projekte, finden sich zudem auch im Deutschen Architektur Jahrbuch 2015/16 wieder.
Das Spektrum der vorgestellten Architektur – oftmals in oder aus Berlin – ist erfreulich breit. Es reicht von der sogenannten Antivilla mit der Anmutung eines umgenutzten Bunkers (Brandlhuber + Emde, Schneider) über das großstädtische »Wohnen am Lokdepot« (ROBERTNEUN) und den idyllisch gelegenen »Fellows Pavilion der American Academy« (Barkow Leibinger) bis hin zu zwei Einfamilienhäusern im ländlichen Raum, dem städtebaulich gut eingefügten »LWL-Museum Münster« (Staab Architekten) und einem Kirchenumbau zum Kolumbarium in Köln (Kissler + Effgen). Auch ein soziales Vorzeigeprojekt wie das »Krankenhaus Léo« in Burkina Faso darf nicht fehlen. Die von einer Jury unter Vorsitz von Wilfried Wang ausgewählten Bauwerke sind wie bereits in den Jahren zuvor mit den wichtigsten Fakten, Fotos, Plänen und Modellen übersichtlich präsentiert.
Bereits zur Buchmesse im Oktober 2015 wurde der DAM Preis für Architektur 2015 für die Neuen Meisterhäuser in Dessau von Bruno Fioretti Marquez aus Berlin bekannt gegeben. Hierzu sind im sogenannten Haus im Haus des Frankfurter Ungers-Baus neun großformatige Fotos der Neuen Meisterhäuser stimmig platziert. Zudem werden auf großen Tischen ebenso zahlreiche Modellvarianten abstrahierter Raumvolumen und Muster von Gussglas sowie Dämmbeton zum Anfassen präsentiert wie auch ausgewählte Publikationen, die die Architekten bei ihrer Arbeit begleiteten – ob zum Bauhaus, zu Walter Gropius oder zum Thema Erinnerung. So gelingt es, die vielschichtige Material- und Ideenfindung bei der Aufgabe, die Meisterhäuser von Walter Gropius und Lászlo Moholy-Nagy zu rekonstruieren, anschaulich zu machen.
Dass dem verhältnismäßig kleinen Projekt in Dessau so viel Aufmerksamkeit zukommt und nun auch der DAM Preis verliehen wurde, liegt neben seinem prominenten Standort sicherlich auch an seiner Verknüpfung mit der langjährigen Debatte über den baulichen Umgang mit Erinnerung. Fioretti Marquez werden dem sensiblen Thema gerecht, indem sie zwar einerseits dem in der Ausschreibung formulierten Wunsch nach »städtebaulicher Reparatur« Folge leisteten, andererseits jedoch eben keine originalgetreue Rekonstruktion der beiden Meisterhäuser schufen und stattdessen nach größtmöglicher Reduktion strebten. So wurde auf Dachrinnen, Brüstungsabdeckungen, sichtbare Leuchten, Beschläge, Terrassengeländer, Fensterbänke oder -rahmen verzichtet, was viel Detailarbeit und großes Durchsetzungsvermögen erforderte. Die vormals kleinteiligen Grundrisse ersetzten sie durch eine offene Raumstruktur, die sich für die Nutzung als Ausstellungs- und Veranstaltungsräume eignet.
Ab 2017 soll der DAM Preis noch weitere Kreise ziehen, indem vorab bereits 100 herausragende Neubauten in / aus Deutschland von den Architektenkammern und vom DAM nominiert und in einem Architekturführer zusammengefasst werden. Aus diesen Projekten werden dann anschließend sowohl die Projekte des Jahrbuchs als auch der Preisträger ausgewählt.
Bis 8. Mai, Deutsches Architekturmuseum, Schaumainkai 43, 60596 Frankfurt a. M., Di-So 11-18, Mi bis 20 Uhr; Deutsches Architektur Jahrbuch 2015/16, dt./engl., 29,95 Euro im Museumsshop, www.dam-online.de
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