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Asmara (Stuttgart)

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Asmara (Stuttgart)

Asmara, 560 000 Einwohner, fast 2500 Meter über dem Roten Meer gelegen, ist die Hauptstadt Eritreas, einem der ärmsten Länder der Welt. Vor siebzig Jahren wollte die italienische Kolonialmacht hier die »Stadt der Zukunft« errichten und wie durch ein Wunder sind rund 400 Bauten aus der Zeit zwischen 1936 und 1941 im Zentrum von Asmara erhalten geblieben. Seit 2001 steht der Stadtkern unter Denkmalschutz. In seiner Geschlossenheit ist er fast einzigartig, lediglich Tel Aviv, Miami South Beach und das neuseeländische Napier weisen ähnlich bedeutende Ensembles der klassischen Moderne auf. Den meisten Gebäuden ist der Wille der Architekten, nicht bloß funktional, sondern demonstrativ zukunftsweisend zu bauen, um die Fortschrittlichkeit des faschistischen Italiens zu zeigen, anzusehen. So zum Beispiel der futuristisch anmutenden Tankstelle (1938) des Architekten Guiseppe Pettazzi, deren dreißig Meter lange, frei schwebende Betondächer an die Tragflächen eines Flugzeuges erinnern. Oder dem Pallazzo Mutton (1944) von Antonio Vitaliti mit seiner modernistisch skurrilen Verschränkung von Zylinder und Kubus. Man könnte die Liste noch lange fortführen; wie in einem dreidimensionalen Nachschlagewerk lassen sich in Asmara Beispiele für die verschiedenen Strömungen der italienischen Moderne des 20. Jahrhunderts finden: neben Rationalismus, Art déco oder Futurismus auch Novecento, Neoklassizismus und Neobarock. Strenge Symmetrien, klare Linien und halbrunde Balkone werden mit afrikanischen Stuck-Motiven kombiniert – Hotels, Kinos, Bars, Piazzas, Stadttürme, eines der ersten Parkhäuser der Welt und sogar eine Moschee ließen die Italiener hier errichten und binnen einiger Jahrzehnte wurde aus dem Dorf eine Stadt.

Die Ausstellung »Asmara – Afrikas heimliche Hauptstadt der Moderne« basiert auf dem gleichnamigen Buch von Edward Denison, Guang Yu Ren & Naigzy Gebremedhin. In den vier Ausstellungssektionen werden nicht nur die Architektur der klassischen Moderne, sondern auch die aktuellen sowie historischen, gesellschaftlichen und politischen Hintergründe des Landes jeweils auf Bannern mit Fotografien des Briten Edward Denison, Planreproduktionen und Karten dargestellt. Architekturmodelle und ausführliche, gut leserliche Texte sowie der Film »City of Dreams«, der Asmara und seine Architektur in Form einer Reportage und zahlreichen Interviews vorstellt, ergänzen die Präsentation. Nach ihrer Eröffnung im Oktober 2006 im DAZ in Berlin und einer weiteren Station im DAM wird sie nun im Wechselraum in Stuttgart gezeigt und ist allemal einen Besuch wert. ~uk
Bis 19. Oktober. Wechselraum Bund Deutscher Architekten, Zeppelin Carré, Friedrichstr. 5, Di–Fr 10–13 und 15–18, Do bis 20, Sa, So und feiertags 11–17 Uhr. www.wechselraum.de
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