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Tiefgarage Helvetiaplatz in Zürich (CH)

Tiefgarage Helvetiaplatz in Zürich (CH)
Autos in den Untergrund!

Eine enge Tiefgarage aus den 60er Jahren galt es für heutige Anforderungen an Parkplatzgrößen und ein gestiegenes Sicherheitsbedürfnis anzupassen. Kaufmann Widrig Architekten haben dies mit durchschlagenden Maßnahmen und kräftigen Farben umgesetzt.

Der Helvetiaplatz im Zürcher Kreis Aussihl ist nicht nur traditioneller Versammlungsort der Arbeiterbewegung; mitten im multikulturellsten Quartier der Stadt gelegen, dient er Veranstaltungen vielfältigster Art – und beherbergt zweimal wöchentlich vormittags auch einen beliebten Wochenmarkt. Seine Gestaltung mit einem strikt geometrischen Raster aus Granitplatten und -pflaster entstand in den 60er Jahren, zusammen mit dem Amtshaus an der Nordostseite des Platzes und einer unterirdisch angelegten zweigeschossigen Tiefgarage. Das am Beton-brut Le Corbusiers orientierte Amtshaus, 1963 errichtet von den Architekten Walder, Doebeli & Horch, war Teil einer projektierten Neubebauung des Helvetiaplatzes; Jacques Schaders Hochhaus auf dem Kanzleiareal vis-à-vis blieb dagegen unrealisiert.

Im Vorfeld einer beabsichtigten Sanierung des denkmalgeschützten Amtshauses, das seit Jüngstem als Sozialzentrum dient, entschied die Bevölkerung 2008, die zuvor lediglich von der Verwaltung und von Dauermietern genutzte Tiefgarage für die Allgemeinheit zugänglich zu machen. Mit den neu eingerichteten 66 öffentlichen Parkplätzen im Untergrund konnte eine gleiche Anzahl an Stellplätzen im öffentlichen Raum der Nachbarschaft aufgehoben werden. Kaufmann Widrig Architekten, das für das Amtshaus zuständige Büro, übernahm auch die Sanierung der Tiefgarage, in der sich wegen veränderter Parkplatzrichtlinien nicht mehr 156, sondern nur noch 89 Stellplätze befinden – neben den 66 öffentlichen auch 23 für Dauermieter, darunter einige des Carsharing-Anbieters Mobility. Die auffälligste Intervention der Architekten sind große kreisförmige Durchbrüche in den die Garagengeschosse unterteilenden Querwänden. Sie dienen der optischen Transparenz sowie der besseren Durchlüftung; weil die Statik des Bauwerks auf einem System von Pfeilern und Unterzügen beruht, waren die Eingriffe problemlos möglich. Verstärkungen mussten nur eingefügt werden, wo veränderte Rampenführung und Durchfahrten massiver in die Struktur eingegriffen hatten. Fußläufig erreicht man die Garage von der Treppe neben dem neuen Café im EG des Amtshauses. Die Unterseiten der Unterzüge und die Pfeiler wurden im 1. UG rot, im 2. gelb gestrichen. Das schafft zusammen mit der Beleuchtung und den perspektivischen Durchblicken nicht nur eine freundliche Atmosphäre, sondern erleichtert auch die Erinnerung, auf welcher Ebene sich das Fahrzeug wiederfinden lässt.

~Hubertus Adam

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