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Ehemalige Ankerbrot-Fabrik als Innovationszentrum in Wien (A)

Innovationszentrum in Wien (A)
Ideen statt Brot

Die ehemalige Ankerbrot-Fabrik im 10. Bezirk wandelt sich seit einiger Zeit zu einem Kreativ- und Kulturquartier. Im Eingangsgebäude zum Areal entstand nun ein Gründerzentrum – gebrauchte, wiederverwendete Bauteile prägen die hochflexiblen Räume.

Im Jahr 2009 begann man, die stillgelegten Gebäude der Ankerbrot-Fabrik aus dem frühen 20. Jahrhundert umzuwandeln – hauptsächlich für kulturelle Zwecke. Heute sind hier unterschiedliche Nutzungen untergebracht, wie Berufsschule, Lerncafé, Kantine, Fotogalerie, Möbelausstellung, Veranstaltungssaal und Künstleratelier. Die 2.200 m² große, ehemalige Auslieferungshalle etwa, im Jahre 1912 als eine der größten säulenfreien Hallen Europas errichtet, dient vielfältigen Veranstaltungen vom Nachtflohmarkt bis zum Theater. In diesem Umfeld erwarb der umtriebige Unternehmer, Hochschullehrer und Innovationsforscher Paul Blazek das 2. OG des Eckgebäudes mit dem markanten Ankerbrot-Fabrik-Schriftzug, das wie ein Torhaus für das Areal wirkt. Gemeinsam mit dem Architekten Claus Schnetzer richtete er dort eine »Co-Innovation Factory« ein.

Auf der 600 m² großen Bestandsfläche können Besprechungen und Vorträge, Büroarbeit, Workshops und Filmvorführungen stattfinden, aber auch für Frühstück und Afterworkparty findet sich ein Platz. Das lichtdurchflutete Auditorium ist ebenso multifunktional ausgelegt wie die Workshopzone. Als Empore ist dort eine verglaste Meetingbox wie eine Kanzel eingezogen. Zwei Räume dienen derzeit als Büros, in die sich Unternehmen für Innovationsprojekte einmieten können. Diese Flächen flankieren den großzügigen, innenliegenden Gemeinschaftsbereich, der vor allem informellen Begegnungen dient. Durch ein verglastes Sheddach natürlich belichtet, bietet er Platz für inspirierende Kunstobjekte. Ein kleinerer und ein großzügiger Projektarbeitsraum sind für selbstorganisierte und dynamische Prozesse der Zusammenarbeit konzipiert. Analog der multifunktionalen Nutzung der Gemeinschaftszonen ist deren Mobiliar beweglich ausgeführt. Die Kernidee: Die Nutzer können selbst Hand anlegen und sich ihre benötigten Settings ad hoc zusammenstellen.

Der Architekt ließ die verschiedenen Schichten aus der über 100-jährigen Geschichte des Gebäudes behutsam freilegen und erhalten. Für die notwendigen Umbauten wurden – wann immer möglich – originale Baumaterialien wie alte Treppenläufe und historische Ziegel aus der K-und-K-Monarchie wiederverwendet. Auch bei der Einrichtung übernahm man Leuchten und Tische aus aufgelassenen Büros. Vorgefundene Transportgitterboxen und ehemalige Serverschränke sind heute zu einem flexibel konfigurierbaren Bartresen arrangiert bzw. dienen als mobile, akustisch abgeschirmte Zellen, um ungestört zu telefonieren. Zu dem Konzept des »Urban Mining« als Neu- und Umnutzung von Vorhandenem passt der Anspruch, auch bei der Möblierung auf Nachhaltigkeit zu achten, hier setzte man auf Objekte, die zugunsten einer visuellen Dauerhaftigkeit auf allzu modisches Design verzichten, materiell lange halten und sich einfach zerlegen und reparieren lassen.

Statt einer perfekt durchgestalteten Arbeitswelt sind »Möglichkeitsräume« entstanden. Das Prozesshafte und Unfertige der Atmosphäre soll eine Werkstattstimmung simulieren und Impulse setzen, um neue Ideen zu entwickeln.


Standort: Absberggasse 27, A-1100 Wien
Bauherr: Paul Blazek
Architekt: Claus Schnetzer
Möbel: Sessel »Assienta« und »Graph«, Drehstuhl »Occo«, Sitzhilfe »Stitz«, Tisch »Aline«, Falttisch »Confair« von Wilkhahn

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