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Erweiterungsbau des Kunst- und Mediencampus

Hamburg
Erweiterungsbau des Kunst- und Mediencampus

~Claas Gefroi

Der Verdruss darüber, dass Medienmacher und -unternehmen die Stadt gen Berlin verlassen, ist ein Hamburger Klassiker. Um dem entgegenzuwirken, ergriff man die Chance, die im Jahr 2000 aufgegebene Frauen- und Geburtsklinik Finkenau von Fritz Schumacher zu einem neuen Forschungs- und Ausbildungscluster an zentraler Stelle umzunutzen. Der Backsteinkomplex wurde zu einem Kunst- und Mediencampus umgebaut und um Neubauten erweitert, in denen fünf staatliche und private Medien(hoch)schulen zusammenkamen. 2010 wurde der Campus für bis zu 2 000 Studenten mit den ersten Abschnitten eingeweiht.

Gerber Architekten vervollständigten nun das Ensemble mit einem Neubau, der das Zentrum des Campus‘ bildet – ein auf einem Sockel ruhender, gewinkelter Quader, der zum Eilbekkanal hin weit auskragt. Das Äußere erweist Schumacher Reverenz, ohne sich anzubiedern: Man blieb dem Backstein treu, doch sind die Fassaden nüchtern und flächig, durchbrochen von langen Reihen hoher, schmaler Fenster. Zum Kanal hin blieb ein drei Geschosse hohes Wandfeld komplett fensterlos – hinter ihm liegen licht- und geräuschempfindliche Arbeitsräume. Der Sockel, in dem u. a. die Mensa untergebracht ist, wurde bis zu Schumachers Klinikbau verlängert und schließt das Campusareal so zum Kanal hin ab. Sein Dach dient als Café-Terrasse – bei schönem Wetter ein wunderbarer Ort der Kontemplation und Kommunikation. Über dem Sockel erheben sich drei Geschosse für Bibliothek, Lehr- und Arbeitsräume mit Ton-, Licht- und Videostudios sowie Computer-Pools. Schon beim Eintritt über den EG-Sockel ist man erstaunt über die Lichte und Weite im Innern des außen so hermetisch wirkenden Steinkolosses. Dazu trägt v. a. das großzügige offene Atrium mit den skulptural ausgebildeten Treppen, großen Fenstern und umlaufenden Galerien bei. Beeindruckend ist, wie rasch die Studenten den Neubau ein- und angenommen haben. Es wuselt allerorten: Hier wird eine Ausstellung aufgebaut, dort ein Film gedreht. Wenn das Gebäude die gleiche Dauerhaftigkeit erreicht wie Schumachers HfbK-Bau gleich um die Ecke, sind die 24 Mio. Euro gut angelegt. Dem Medienstandort Hamburg wäre es zu wünschen.


  • Standort: Finkenau 35, 22081 Hamburg

    Architekten: Gerber Architekten, Dortmund/Hamburg/Berlin
    Bauzeit: September 2012 bis Januar 2015 (Eröffnung: März 2015)
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