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Steinskulpturenmuseum

Bad Münster am Stein
Steinskulpturenmuseum

Steinskulpturenmuseum
Architekt: Tadao Ando Baujahr 2009-2010 Bauherr: Fondation Kubach-Wilmsen
~Klaus F. Linscheid

Eine Fachwerk-Scheune, Baujahr 1785, ein moderner Betonsockel, und im rechten Winkel zueinander frei stehende Betonscheiben, die drei Höfe formen – auch bei dieser kleinen Bauaufgabe weiß Tadao Ando durch Schlichtheit und materialreduzierte Formensprache zu überzeugen.
Als Anfang der 90er Jahre die beiden Bildhauer Wolfgang Kubach und seine Frau Anna Kubach-Wilmsen den Plan fassten, für ihre Skulpturen ein kleines Museum errichten zu lassen, wussten sie von Anfang an »Tadao Ando oder keiner«. Anlässlich einer eigenen Ausstellung in Osaka konnten sie den Architekten überzeugen, diese Bauaufgabe zu übernehmen. Nachdem das erste Konzept das Budget bei Weitem sprengte, suchte man gemeinsam nach einer Lösung. Ando, fasziniert von den klaren geometrischen Strukturen deutschen Fachwerks, schlug vor, eine historische Scheune zu integrieren, und stieß bei den Bauherren auf offene Ohren, wussten diese doch von einer in den 90er Jahren abgerissenen und eingelagerten Scheune ganz in der Nähe. Anstelle der Ausfachungen erhielten die beiden Giebel auf den Innenseiten großflächige Glasscheiben, wodurch die Fachwerkstruktur besonders plastisch hervortritt und sich ein spannendes Wechselspiel zwischen Alt und Neu, zwischen Innen und Außen ergibt. Die Scheune stand ursprünglich auf Felssteinen, die Ando nun durch einen gleich hohen Betonsockel ersetzte. Die Schlichtheit des Baukörpers, das edle Finish der Betonoberfläche und die kontemplative Stimmung bieten den Skulpturen ein ideales Ambiente. Die Beschränkung auf das Wesentliche zeigt sich auch in der Ausstattung: keine Heizung, keine Klimatisierung und nur spärliche künstliche Beleuchtung.
Ein schräg verlaufender Kiesweg, an den sich ein schmaler Gang anschließt, führt den Besucher ins Haus. Das Gebäude ist nach Norden offen bis ins Dach. Auf der Südseite bietet ein Zwischengeschoss zusätzliche Ausstellungsfläche. Zwei große Panoramafenster geben den Blick frei in die Innenhöfe. Den ersten dominiert eine große Wasserfläche. Der äußere wurde als Kieshof angelegt. Das »Museum in der Landschaft«, wie es die Betreiber nennen, grenzt sich durch die Mauern einerseits nach außen ab, andererseits verschaffen quadratische Wandöffnungen dem Besucher immer wieder interessante Ausblicke. Ein Haus mit Charakter und Charisma, ein Haus, wie aus einer anderen Welt.
Standort: Heilquelle, 55583 Bad Münster am Stein Architekten: Tadao Ando, Osaka (JAP) Einweihung: August 2010
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