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Großmengen-Wertstoffhof

München-Freimann
Großmengen-Wertstoffhof

Großmengen-Wertstoffhof
~Claudia Hildner

Per Zufall wird man den neuen Wertstoffhof kaum entdecken können, liegt er doch mitten in einem Gewerbegebiet, eingerahmt von Autowerkstätten und Gleisanlagen. Wer allerdings hierher kommt, um seinen Müll fachgerecht zu entsorgen, kann den Bau nicht übersehen: Orangefarben wie die Müllabfuhr leuchtet einem das Ensemble entgegen. Die im Bewerbungsverfahren erfolgreichen Architekten reihten die verschiedenen Teilbereiche des Wertstoffhofs – das Service-, Personal- und Problemmüllgebäude, die Hallen und die einzelnen Container – wie Perlen an einer Kette aneinander. Das verbindende Element ist dabei ein Sichtbetonband, das den gesamten Wertstoffhof einfasst, indem es sich als Dach über die Bauten beziehungsweise als Fundament unter die Container legt. Alle Gebäude sind mit orange eingefärbtem Polycarbonat-Elementen bekleidet, die bei den offenen Hallen als transluzenter Wetterschutz und bei den gedämmten Bauteilen als vorgeblendete Fassade wirken. Durch die Einfassung des Grundstücks sowie die einheitliche Farbgebung wird der zentrale Bereich tatsächlich zum Hof – im Gegensatz zu dem nördlich des Ensembles gelegenen Containerlager, das als offene Fläche gestaltet ist.
Mit seinen beiden Knicken erinnert das Gebäudeensemble an einen dreiteiligen Gelenkbus. Die Zufahrt ist in die Abfolge von Baukörpern integriert und wirkt durch die durchlaufende Deckenplatte wie ein Portal.
Im Servicebereich ist der Bau im EG großzügig verglast, damit die dort arbeitenden Mitarbeiter das Geschehen draußen im Auge behalten können; dahinter schließt der Problemmüllbereich an, der sich zum Containerlager hin orientiert. Die Umkleiden und der Pausenraum für das Personal sitzen im OG und sind vom Hof durch ihre Orientierung bzw. durch die teilweise den Fenstern vorgeblendeten Polycarbonat-Elemente abgeschirmt.

Der Wertstoffhof ist ein leuchtendes Beispiel dafür, dass Architektur auch bei äußerst profanen Bauaufgaben und geringem Budget möglich ist. Sie verleiht diesem Ort der Entsorgung eine Identität und signalisiert, dass diese Dienstleistung für die Gesellschaft von Wert ist.


  • Standort: Lindberghstraße 8a, 80939 München

    Architekten: Hess / Talhof / Kusmierz Architekten und Stadtplaner, München
    Bauzeit: August 2011 bis November 2012
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