Vom Straßenraum aus ist der Neubau kaum wahrzunehmen. Der Blick fällt zunächst nur auf den dreiseitig verglasten Kopfbau, der zur Überwinterung von Kübelpflanzen dient. Ein für Gewächshäuser ungewöhnliches Bild entsteht durch die außen liegenden, manuell verstellbaren Zedernholzlamellen. Sie schaffen optimale Bedingungen für das Winterquartier. Während für diesen Gebäudeteil die Höhe der ehemaligen Stadtgärtnervilla maßgebend war, führen die angrenzenden Werkstatt- und Büroräume die Raumkanten des Kalthauses fort und nehmen sich in ihrer Höhe zurück. Zwischen den vier schmalen Gebäuderiegeln liegen glasüberdachte Wege, die Blickbezüge zu den benachbarten Gebäuden schaffen und das Räumen und Sortieren der Werkzeuge im Trockenen ermöglichen. Feststehende Lamellen aus Lärchenholz sowie schmale, mit Streckblech verkleidete Wandschlitze sorgen für eine natürliche Belüftung der Lagerräume. Die anthrazitfarbenen Sichtbetonoberflächen der tragenden Außenwände erzeugen durch die beim Sandstrahlen freigelegten Basaltzuschläge einen Arbeits- und Werkstattcharakter. Die klare Form und die eher ruppig wirkenden Materialen verleihen dem von allen Seiten frei zugänglichen Neubau den Anschein von etwas Selbstverständlichem. Er gibt der heterogenen Randbebauung eine ruhige Ordnung. Britt Lahmann
- Standort: Otto-Seeling-Promenade 37, Fürth
Architekten: Dürschinger Architekten, Fürth
Fertigstellung: März 2005