Das von noa* network of architecture gestaltete Hotel bietet eine Aussicht in unberührte Natur. Die behutsame Hangbebauung mit dem Erweiterungsbau sowie ein neuer Verwendungszweck für bereits bestehende Strukturen vermitteln das Gefühl, „in“ der Natur zu leben.
Der Eigentümer des traditionellen Berggasthauses Schönblick in Gfell wollte sein Restaurant mit einem gehobenen Hotelservice kombinieren und neue Unterkünfte schaffen. Dafür engagierte er das Berliner/Bozener Büro noa*. Unter einer bestehenden Scheune bauen entwerfen die Architekten die Hotelräume. Die neue Struktur besteht aus einem zweigeschossigen Souterrain, der der natürlichen Neigung des Geländes folgt: Die Architektur ist somit so zurückhaltend, da sie allein dem Ziel dient, sich unauffällig in die Natur einzubetten. Es wurden 17 neue Zimmer geschaffen, die durch einen Wellness-Bereich mit Sauna und RelaxZone ergänzt werden.
Unterirdische Konstruktion
»Wir hätten auch ein neues Gebäude hinzufügen können«, sagt der Architekt Andreas Profanter, Partner des Studios noa*. »Im Einvernehmen mit dem Kunden haben wir uns jedoch für eine weniger invasive Lösung im Einklang mit der Natur entschieden: Der
neue Teil wurde direkt in den Hügel gebaut. Eine unterirdische Konstruktion mit minimalen Auswirkungen auf die Umgebung, die den Ausblick des Restaurants nicht behindert, sondern vielmehr allen Gästen des neuen Hotels ein spektakuläres Panorama bietet. Und nicht nur das: Eine auf dem Grundstück befindliche alte Scheune wurde in das neue Hotel integriert und bietet nun zusätzlichen Raum«.
Vor dem Verfall geschützt
Einerseits wird eine bereits vorhandene, in der Gegend und der Tradition gut verwurzelte Struktur erneut genutzt – auf der anderen Seite
erhält die Scheune, die sonst zur Nutzlosigkeit und damit zum Verfall verurteilt wäre, ein neues Leben. Die neuen Räumlichkeiten des Hotels werden durch die alte Scheune neben dem Restaurant erschlossen. Von außen hat das Gebäude dank einer sorgfältigen Restaurierung sein traditionelles Aussehen bewahrt. Im Inneren wurde die Scheune vollständig umgestaltet und bietet nun Raum für die Hotelrezeption, ein Aufenthalts- und Frühstücksraum.
Bestandsbau im Dialog mit Erweiterungsbau
Der Umbau hat das bestehende Gebäude, in dem weiterhin das Restaurant Schönblick mit seiner traditionellen alpinen Küche untergebracht ist, nur geringfügig betroffen. Es ist jetzt jedoch mit den neuen Räumen verbunden und die Hotelgäste können es über einen Aufzug direkt
erreichen.
»Die Innengestaltung des Erweiterungsbaus wurde bis ins kleinste Detail durchdacht“, erklärt die Innenarchitektin Barbara Runggatscher. „Wir haben natürliche Materialien und Stoffe bevorzugt: Das Eichenholz, das teilweise in seiner dunkelsten Nuance gewählt ist, wird von den neutralen Tönen der Stoffe aus starken Rohfasern wie Leinen und Baumwolle flankiert. Die Möbel sollen maximalen Komfort und individuelle Lösungen gewährleisten.«
Wärmedämmung und Heizung
Das Hotel ist mit moderner Dämmtechnik ausgestattet, die einen hohen Temperaturkomfort gewährleistet. Die Heizung und Warmwasserbereitung werden von einem Pelletofen bewerkstelligt und sind folglich CO2-neutral.
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