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Hôtel des Horlogers, Le Brassus (CH), BIG – Bjarke Ingels Group

Le Brassus (CH)
Hôtel des Horlogers

Beim Hôtel des Horlogers in Le Brassus, im Vallée de Joux, einem Tal im schweizerischen Juragebirge nördlich vom Genfersee, wird Zeit von Bjarke Ingels (BIG) in Form übersetzt: ein Zickzack-Gebäude, bei dem sich die einzelnen Geschossriegel wie schmale Pfade den Berg hinunterstaffeln. Das Hotel für den Uhrenhersteller Audemars Piguet nutzt die Idee der Faltung der Landschaft, in die sich das Gebäude einfügt. Die Hotelzimmer mit ihren großen Glasscheiben geben den Blick auf die hügeligen Wiesen und den nahen Wald frei und machen das landwirtschaftliche Gefährt, das seine Kurven dreht, zu einer ästhetischen Sensation. Die Hotelgäste können das nahe gelegene Besucherzentrum des Uhrenherstellers – das Musée Atelier, 2020 ebenfalls von BIG entworfen – besichtigen oder ihre neue, kostbare Uhr abholen. Damit nutzt Audemars Piguet einmal mehr Architektur, um Uhrenliebhaber in die abgelegenen Täler der Westschweiz zu locken.

BIG sind dafür bekannt, Konzeptdiagramme in geometrisch auffällige Gebäude zu verwandeln – das Hôtel des Horlogers ist da keine Ausnahme. Die Hotelzimmer sind entlang einer »promenade architecturale« angeordnet, die sich über den begrünten Dächern fortsetzt. Uhrmacherkunst, Architektur und Natur gehen entlang der langen Rampe harmonisch ineinander über. Die Flure des z-förmigen Hotels bilden mit ihren fünf Rampen, die in Richtung Tal abfallen, einen Hinweis auf den Chemin des Horlogers, den Uhrmacher damals zurücklegen mussten, um ihre Waren zum Markt zu bringen – eine historische Route vom Vallée nach Genf. Jetzt gilt das Gegenteil: Die Käufer machen sich auf den Weg zu den Manufakturen.

Von der Straße aus erscheint das Hotel als flacher, eingeschossiger Riegel, die vier unteren Stockwerke sind rückwärtig in die Landschaft eingebettet. Holzlamellen sorgen auf der Eingangsseite für Schatten. Die Innenräume hat das Büro AUM Pierre Minassian aus Lyon entworfen – mit Glas, Beton, Stein und Holz. Eine Ebene unter der Lobby befinden sich Bar, Spa, Konferenzräume und zwei Restaurants. Der Weg endet in einer hauseigenen Kunstbibliothek. Die Wahl nachhaltiger Materialien, 86 Photovoltaikmodule auf dem Dach sowie eine Holzheizung führten dazu, dass das Gebäude die Auszeichnung des Schweizer Minergie-ECO-Labels erhielt.

Die Haute Horlogerie – die hohe Uhrmacherkunst – findet in diesem Boutique-Hotel mit seinen 50 Zimmern architektonischen Ausdruck. Es könnte eine Renaissance des Luxustourismus in einer abgelegenen Region der Schweiz einläuten. Innen wie außen repräsentiert das Hotel Präzision, Raffinesse und Liebe zum Detail, die für die Zeitmess-Branche stehen.

~Ulf Meyer


Standort: Route de France 8, 1348 Le Brassus (CH)
Architekten:
BIG – Bjarke Ingels Group, Kopenhagen (DK)
Innenarchitektur: AUM Pierre Minassian, Lyon (F)
Fertigstellung:
2022


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