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Rosa-Luxemburg-Stiftung, Berlin, Arge Kim Nalleweg Architekten, Berlin, + Trujillo Moja Architektur, Berlin

Berlin
Rosa-Luxemburg-Stiftung

Rosa-Luxemburg-Stiftung
Foto: Philipp Obkircher, Berlin

~Jürgen Tietz

Die »architecture parlante« der französischen Revolutionsarchitekten wollte im ausgehenden 18. Jahrhundert Funktion und Nutzung eines Hauses demonstrativ zur Schau stellen. Ein programmatischer Ansatz, dem der sehr konsequente Entwurf für den Neubau der Rosa-Luxemburg-Stiftung von Kyung-Ae Kim und Max Nalleweg in Arbeitsgemeinschaft mit Trujillo Moya Architektur verwandt ist. In ihrem Haus für die der Partei »Die Linke« nahestehende Stiftung im einstigen Berliner Arbeiterbezirk Friedrichshain verwirklichten die jungen Berliner Architekten ein programmatisches Stück Revolutionsarchitektur 2.0. Es ist gekennzeichnet durch eine so knallharte wie konsequente Materialverwendung. Ebenso industriell wie der raue Beton sind die verwendeten roten Ziegel. Sie finden sich sowohl an der Fassade als auch als Bodenbelag der öffentlichen Bereiche, ja, sogar an den Wänden der (Unisex-)Waschräume. Hinzu kommen geweißte Kalk-Sandstein-Wände und die roten Aluminiumfenster, die im Gebäudeinnern helles Nadelholz zeigen. Noch deutlicher kann man auf bürgerliche Repräsentationskuscheligkeit nicht verzichten. In den lang gestreckten Fensterbändern der kleinen Hochhausscheibe, die aus einem breiteren Sockelgeschoss emporwächst, blinzelt die Betrachter die klassische Moderne ebenso an wie der spröde Charme der 70er-Jahre-Architektur. Diese bewusst pure Ästhetik einer industriellen Arbeitswelt wird durch die klare Gliederung des Hauses ergänzt. Die auf Wunsch der Stiftung tageslichtlosen und zusammenschaltbaren Veranstaltungsräume im Sockel werden von einem umlaufenden, gut belichteten Umgang erschlossen. Darüber folgt die Bibliothek mit ihren außen liegenden x-förmigen Stützen. Sie sind als ästhetischer Blickfang der Stiftung extrem reizvoll. Zugleich kommt ihnen die statische Funktion einer Art Vierendeelträger zu, um die Räume im Sockel stützenfrei zu halten. Flankiert werden sie links und rechts von zwei schmalen Dachterrassen, die auf dem Niveau des Gleisbetts des benachbarten Ost-Bahnhofs liegen – die Stadt auf Augenhöhe.

Rosa-Luxemburg-Stiftung »

Standort: Straße der Pariser Kommune 8, 10243 Berlin
Architekten:
Arge Kim Nalleweg Architekten, Berlin, + Trujillo Moya Architektur, Berlin
Bauzeit:
Oktober 2017 bis Oktober 2020


Ein Porträt des Büros Kim Nalleweg Architekten
lesen Sie in db 7-8/2017 »

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