Santander Bank

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Reich an herausragenden Werken moderner Architektur ist Mönchengladbach sicher nicht. Neben Holleins frisch saniertem Museum am Abteiberg und dem im Gegenzug zum baldigen Abriss freigegebenen Stadttheater Paul Stohrers sucht man im Zentrum vergeblich nach Sehenswertem. Zu Füßen des Abteibergs aber hat sich etwas getan. Aus vielfältigsten Gründen hatte die spanische Santander Bank AG beschlossen, ihre deutsche Hauptverwaltung nicht in der Finanz-Kapitale am Main, sondern am Niederrhein anzusiedeln. Den geladenen Wettbewerb konnte HPP mit einem sowohl architektonisch als auch städtebaulich überzeugenden Konzept für sich entscheiden. Der Neubau mit seiner Stahl-Glas-Fassade, ausgewogenen Proportionen und einer gekonnten Differenzierung des Volumens tritt als Fremdkörper angenehm aus dem gesichtslosen Nebeneinander der Innenstadt hervor. Die dunklen Profile geben der Fassade eine klare Struktur, fassen und rahmen die transparente Erscheinung an diesem »Nicht-Ort«. Sie wurde im Inneren konsequent weitergeführt, wo vier themenbezogene Atrien die vier Elemente verkörpern und sich die Übergänge zwischen Innen, Außen und den Zwischenwelten der Atrien verschleifen. Statt statischer Arbeitsplätze gibt es, von außen ablesbar, Bürobereiche sehr unterschiedlicher Ausstattung – von der konventionellen Schreibtischzone bis hin zu großzügig angelegten Couchlandschaften als Kommunikationsinseln für kreatives Arbeiten. Dass diese nicht wie in das Gebäude »hineindekoriert« wirken, sondern sich in einem selbstverständlichen Wechselspiel entwickeln, liegt nicht zuletzt am Glücksfall, dass auch hierfür die Architekten verantwortlich zeichnen. Sicher sind viele ihrer aus uniformen Großinvestorenprojekten gewonnenen Erkenntnisse über Arbeitswelten in das Projekt eingeflossen. So ist ein Ensemble von hoher Aufenthaltsqualität entstanden – leider ist es nicht öffentlich zugänglich. Der angeschlossene Gartenbereich und das flach gelagerte Parkhaus an der Grundstücksgrenze verleihen dem Ort die Weite, die er benötigt, um seine Eleganz erlebbar zu machen. Der Park steht tagsüber auch den Bewohnern der Nachbarschaft zur Verfügung. Eine von Heinz Mack gestaltete Skulptur mit Wasserspiel bildet sein Zentrum; wie auch der Künstler im gesamten Gebäude mit seinen Werken vertreten ist. Die Stadt belohnte das wirtschaftliche und kulturelle Engagement der Bank mit der besonderen Adresse: Santanderplatz 1.

Standort: Santanderplatz 1 Architekten: HPP Hentrich-Petschnigg & Partner KG, Düssseldorf Fertigstellung: Dezember 2006 (Bezug April 2007)