Nachhaltiger bauen mit Stahlmodulen

~Juliane Brendebach,
Bereichsleitung Marketing
ALHO Group Services

Bereits 1995 wurde das Luxemburger Klimabündnis gegründet. Der Klimawandel wurde damals schon als globales Problem wahrgenommen. Eine wichtige Rolle kam dabei den Kommunen zu, weil sie nahe am Bürger sind, als Multiplikatoren dienen und Entscheidungen für lokale Maßnahmen treffen. In Bezug auf Baumaßnahmen propagiert das Bündnis die Entwicklung eines Energiekonzepts mit festgelegten Standards für alle Gebäude innerhalb einer Kommune, die Reduzierung der CO2-Emissionen und die Verwendung umweltfreundlicher Materialien. 2012 trat auch die Gemeinde Strassen dem Luxemburger Klimabündnis bei. Daher war das Thema Nachhaltigkeit beim Neubau derGrundschule von zentraler Bedeutung.

Um die Nachhaltigkeit von Gebäuden zu beurteilen, reicht es jedoch nicht, sich auf die Energieeffizienz im Betrieb zu fokussieren. Eine ganzheitliche Betrachtung über den Gebäudelebenszyklus hinaus ist notwendig – von den Baustoffen über die Erstellung, den Betrieb und Umbau bis hin zu Rückbau und Recycling. Diesen Ansatz verfolgt auch die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB). Denn gerade die Fertigung von Baumaterial sowie Bau und Rückbau eines Gebäudes verbrauchen Energie – die sogenannte »graue Energie«, die knapp die Hälfte der Energiebilanz im Gebäudelebenszyklus ausmacht. Gebäude in Stahlmodulbauweise verursachen im Vergleich zu anderen Bauweisen wenig graue Energie. Dabei wirken sich die ressourcenoptimierte Produktion, die flexible Umnutzung und der einfache Rückbau mit einer Recyclingquote von über 90 % positiv auf den ökologischen Fußabdruck aus. Unter Berücksichtigung dieser Aspekte zeichnete die DGNB das ALHO-Bausystem mit dem Vorzertifikat in Gold aus. Wird zusätzlich der Standort berücksichtigt, können ALHO -Modulgebäude den Platin-Status erreichen.

Moderne Ausstattung

Beim Neubau der Grundschule Strassen war von der Bauherrin eine Nachhaltigkeitszertifizierung nach DGNB ausgeschrieben. Dank des bereits vorzertifizierten Modulbau-Systems von ALHO konnten die Vorgaben problemlos erfüllt werden. Der nach den Anforderungen der Gemeinde Strassen vom Luxemburger Architekturbüro Tecna konzipierte Baukörper der Schule besitzt eine Länge von 59 m und eine Breite von 16 m. So ergibt sich auf den drei Geschossen eine Grundfläche von rund 2 850 m². Die neue Schule verfügt über insgesamt 16 Klassenräume. Was die mediale Schulausstattung betrifft, ist ALHO ein kompetenter Planungs- und Ausstattungspartner, der jedes gewünschte Setting realisieren kann. So wurde im Schulneubau jedes Klassenzimmer mit einem interaktiven Whiteboard zur Umsetzung modernster Lehrmethoden ausgestattet. Im EG befinden sich vier Klassenräume – zwei davon mit Nebenraum. Das Lehrerzimmer mit angrenzender Küche sorgt für einen angenehmen Aufenthalt in Pausenzeiten und zur Vorbereitung des Unterrichts. Drei Nachhilferäume stehen für die gezielte Förderung von Schülerinnen und Schülern mit Lerndefiziten zur Verfügung. Technik-, Abstell-, Putzmittelräume sowie ein behindertengerechtes WC vervollständigen das Raumprogramm im EG. Über zwei Treppenhäuser gelangt man ins 1. und 2. OG. Ein Aufzug ermöglicht Menschen mit eingeschränkter Mobilität den barrierefreien Zugang zu den oben gelegenen Klassenräumen.

Das 1. OG bietet Platz für sechs Klassenräume, von denen vier einen Nebenraum besitzen. Auch hier befindet sich ein Nachhilferaum für die individuelle Förderung. Dem Lehrerkollegium stehen auf dieser Ebene ein Umkleideraum, eine Kitchenette und sanitäre Anlagen zur Verfügung. Der Sanitärbereich für Schülerinnen und Schüler inklusive eines Behinderten-WCs und ein Technikraum komplettieren das Raumprogramm auf dieser Ebene. Im 2. OG wiederholt sich die Raumaufteilung größtenteils. Statt des Personalbereichs wurde hier jedoch ein zusätzlicher Raum für Nachhilfeunterricht in kleinen Gruppen eingerichtet.

Zum pädagogischen Konzept der Schule gehört es, Leitlinien für ein gutes, soziales Zusammenleben zu vermitteln. Wo die Prinzipien von Einheit, Gleichheit, Freiheit, Brüderlichkeit und Gerechtigkeit zählen werden, wird ein respektvolles Miteinander gelebt. Das alles bildet die Grundlage für eine Kultur des Friedens und somit den Leitgedanken aller UNESCO-Schulen. Diese insgesamt sieben Aspekte bilden die Säulen für das pädagogische Konzept der Schule. Sie werden durch die Farben des Regenbogens symbolisiert.

RegenbogenAkzente

Optisch findet das Konzept seine Entsprechung in der Fassadengestaltung des Schulgebäudes. Die Fensterbänder erhielten in den Zwischenräumen bunte Akzente in sieben, in der Schulcharta festgelegten Farbtönen. Diese so in den Regenbogenfarben akzentuierten Bänder bilden einen attraktiven Kontrast zur sonst in schlichtem Weiß gehaltenen Fassade.

Um die Energieeffizienz des Gebäudes sicherzustellen, wurde großer Wert auf eine intelligente Haustechnik gelegt, wie beispielsweise die Heiz-Kühl-Deckensegel mit mechanischer Be- und Entlüftung in Kombination mit einer optimiert und automatisiert geregelten Lüftungsanlage. Über das Fernwärmenetz wird der Schulneubau mit Heizenergie versorgt. Darüber hinaus wird Regenwasser vom Dach in einer Zisterne aufgefangen und zur Bewässerung der Außenanlagen verwendet.

Der Einsatz wohngesunder und nachhaltiger Materialien ist nicht nur in den Grundsätzen des Luxemburger Klimabündnisses festgeschrieben. Auch in der DGNB-Zertifizierung wird dieser Aspekt unter dem Kriterium der soziokulturellen und funktionalen Qualität bewertet. Hier spielen soziale Werte wie Wohngesundheit, Lebensqualität und ästhetische Gestaltung eine Rolle. Auch unter diesem Aspekt kann das neue Schulgebäude punkten – beispielsweise durch den Einsatz von Holz als Bodenbelag.

Weitere Informationen:
www.alho.com