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Institutsgebäude mit Fachbereichsbibliothek

Berlin
Institutsgebäude mit Fachbereichsbibliothek

~Urte Schmidt

Die Bauten des Germanistischen Instituts der Humboldt-Universität beherrschen einen kompakten Baublock zwischen Bahnhof Friedrichstraße und Museumsinsel. Zwei neue Häuser ergänzen einen Mauerwerksbau – das Reuterhaus von 1908 – und einen Plattenbau von 1970. Eines davon verbindet den Bestand durch ein Café im Erdgeschoss und erweitert den Plattenbau auf den oberen Ebenen. Das andere schließt direkt an den Reuterbau an und schafft nahe des zentralen Eingangsbereichs Raum für die neue Institutsbibliothek, einen großen Hörsaal und weitere Seminarräume. Die Neubauten rahmen den Altbau und orientieren sich mit schmalen hohen Öffnungen formal an seiner Fassadengliederung, interpretieren und variieren diese jedoch in deutlich zeitgenössischer Sprache. Als verbindendes Element spannten die Architekten eine»gefaltete Haut« um die Bauteile, die mal den sparsam geöffneten Gebäudeabschluss bildet – zum Beispiel vor dem Hörsaal und den Seminarräumen–, mal nur als vorgesetzte Hülle, ja Dekor in Erscheinung tritt – als eleganter, betonierter Stützenvorhang vor dem überraschend lichten Erschließungsbereich zwischen Reuterhaus und nördlichem Neubau. Der Rhythmus der Öffnungen variiert, einige Laibungen sind in warmen Rottönen, andere blassgrün gestrichen – Farben, die auch im Inneren des Gebäudes immer wieder auftauchen. Das Treppenhaus zwischen Reuterhaus und neuer Institutsbibliothek wird von horizontalen Betonlamellen unterschiedlicher Dicke gefasst. Sie wiederholen das Farbthema und streuen, durch ein Oberlicht zusätzlich inszeniert, Tageslicht nach innen, wobei ein sanftes Farbenspiel entsteht.
Die Aufenthaltsbereiche vor Büros und Seminarräumen sind mit schlichten Betonmöbeln gestaltet, farbige Wände bilden einen warmen Kontrast zu den dunkelgrauen Schiefer- oder Linoleumböden.

Die Architekten griffen nur minimal in die alte Bausubstanz ein, schufen fließende Übergänge und ergänzten den Bestand behutsam in einer klar modernen Formensprache. Aus vier Häusern entstand so ein dichtes, spürbar zusammenhängendes Institutsgebäude mit vielfältigen Aufenthaltsqualitäten innen und außen.


  • Standort: Hegelplatz, Berlin

    Architekten: AVP Abelmann Vielain Pock, Berlin
    Fertigstellung: März 2007
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