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Sensible Erweiterung der Maria-Ward-Schulen in Bamberg

Bamberg
Erweiterung der Maria-Ward-Schulen

Paradiesgärtlein, modern

Im sogenannten Inselgebiet zwischen rechtem und linkem Regnitzarm hat man in Bamberg immer schon auf Sand gebaut. Von Dauer ist solche Baukunst aber doch, wie man am manifesten Weltkulturerbestatus Bambergs ablesen kann. Viele Nachkriegsbauten im Inselgebiet zeigen sich funktional und bautechnisch allerdings längst nicht mehr auf der Höhe der Zeit. Auch die Gebäude für die Maria-Ward-Schulen sind in die Jahre gekommen und das Internatswohnheim der Englischen Fräulein, die in Bamberg seit 300 Jahren Bildungs- und Erziehungsarbeit leisten, wurde mangels Nachfrage aufgelöst und abgebrochen. In die verbliebene Sandgrube am Vorderen Graben setzten Peck.Daam Architekten einen Neubau mit modern-nüchternem Paradiesgärtlein über einer 8 m unter den Schulhof abgesenkten Doppelturnhalle. Entstanden ist auf dem Areal zwischen Edel- und Frauenstraße somit ein großzügiges Atriumhaus, das auf drei bzw. zwei Ebenen eine Aula, neun Klassenzimmer und zwei nach Nordosten ausgerichtete Zeichensäle aufnimmt.

Die Zuwegung zum Neubau zeichnet zunächst die enge Lineatur der Altstadtgassen fort, um hinter eher schmalen Durchlässen auf dem Schulhof für ein erstaunt weites Aha zu sorgen.

Die Außenhaut des Neubaus ist zum öffentlichen Raum hin nur sparsam mit Fenstern durchbrochen, die von messingfarbenen Paneelen begleitet werden, hinter denen die Belüftung verborgen bleibt. Breite Betonbänder annoncieren die Gebäudekonstruktion; sie alternieren mit flächig eingebrachten Klinkerverbänden. Das feine Klinker- und Fugengewebe wie auch die Tragkonstruktion sind in die Lokalfarbigkeit des Orts getaucht: Bescheiden sandfarben kommt das Gebäude daher. Im Innenhof sind die holzbeplankten Oberlichter über den Turnhallen als Ruheinseln gestaltet – konstruktivistische Hochbeete in einem modernen Paradiesgärtlein. Unter dem auf Betonwangen gestellten südlichen Gebäudeflügel wurden zudem wind- und wettergeschützte Freispielplätze eingerichtet.

Kein Hortus conclusus ist dieses neue Schulhaus also, aber ein Ort, an dem sich die Lehrkräfte hingebungsvoll um die Enkulturation ihrer Schützlinge bemühen. Die Welt soll dabei nicht draußen gehalten, die Entfaltung der Schülerinnen soll aber auch nicht fortwährend vom gemeinen Lärm der Straße beeinträchtigt werden.

~Rüdiger Klein

  • Standort: Edelstraße 8, 96047 Bamberg

    Architekten: PECK.DAAM Architekten, München
    Bauzeit: August 2013 (Abbrucharbeiten) bis März 2017
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