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Auf engem Raum

Wohnungsbau
Auf engem Raum

Auf engem Raum
Es scheint ein Naturgesetz zu sein: je kleiner das Projekt, umso höher der Anspruch und umso größer die Sorgfalt bei der Planung. Intelligent organisierte Wochenendhäuser, Gebäude in schmalen Lücken oder multifunktionale Raummöbel lassen oft mehr Scharfsinn und Esprit erkennen als so mancher Repräsentationsbau. Bei der Beschäftigung mit kleinen Bauaufgaben begegnet man aber auch schnell grundsätzlichen Fragestellungen: Wie weit lassen sich bestimmte Abmessungen reduzieren, ohne die Nutzbarkeit einzuschränken? Mit wie wenig Raum kann ein Mensch wirklich noch zurechtkommen? Bedeutet ein »Weniger« an Luxus nicht vielleicht sogar ein »Mehr« an Lebensqualität? Aus den USA kennen wir das Small House Movement, das ein Gesundschrumpfen zugunsten eines selbstgenügsamen Wohnens propagiert. Der abgenutzte Begriff der Nachhaltigkeit wurde mittlerweile vom Prinzip der Suffizienz abgelöst. Immer mehr Menschen entdecken die Vorteile des Verzichts. Darüber darf aber die Kehrseite nicht in Vergessenheit geraten: Entwarf Richard Horden zusammen mit Studenten der TU München 2001 das »micro compact home« noch vorwiegend unter Gesichtspunkten der leichten Transportabilität, zeigte das 2005 aus sieben dieser 2,66 x 2,66 m messenden Kuben zusammengefügte O2-Village doch bereits, dass fortdauerndes Wohnen in solch komprimierter Enge nur auszuhalten ist, wenn sie durch die Qualitäten des Außenraums kompensiert wird. Einen anderen Weg sucht New York. Ausgehend von dem enormen Siedlungsdruck, der auf der amerikanischen Metropole lastet, ließ der Bürgermeister kürzlich den Wettbewerb »adAPT NYC« für ein Bausystem für Wohnungen mit weniger als den gesetzlich vorgeschriebenen 37 m2 ausschreiben. Das Siegerprojekt »My Micro NY« des New Yorker Büros nARCHITECTS soll ab Januar gebaut werden (das Bild links zeigt es in einem täuschend echt wirkenden Rendering des norwegischen Visualisierungsbüros MIR). Schon jetzt wird geunkt, die für kreative Singles vorgesehenen Wohneinheiten würden schnell von sozial schwachen Großfamilien überbelegt sein. So sehen wir uns vor die Frage gestellt, inwieweit wir bereit sind, uns durch wirtschaftliche Abhängigkeiten zur Raumreduktion zwingen zu lassen. Wollen wir uns von den Immobilienmärkten das Wohnen bis ins letzte Detail durchökonomisieren lassen? Die Projekte, die wir in diesem Heft vorstellen, untersuchen auf unterschiedliche Art, wo die Grenzen liegen, und wie auch unter erschwerten Bedingungen funktionale und menschenwürdige Räume entstehen können. ~ge

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