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Wohnen schafft Perspektiven

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Wohnen schafft Perspektiven

~Claus Käpplinger

Auf neue Konzepte und anregende Diskussionen hofften viele Architekten, Stadtplaner und Wohnungswirtschaftler, die in großer Zahl Anfang Mai nach Halle an der Saale kamen. »Neue Wohnformen und Wohnkonzepte« wollte ein eintägiges Symposium des BDA vorstellen; insbesondere die Wohnung mit dem Thema Stadtumbau verknüpfen. Nicht ganz unberechtigt erwartete man Präsentationen neuer Ansprüche an Wohn- und Stadtraum sowie junger, unverbrauchter Wohnmodelle von neuen und alten Akteuren, etwa Mehrgenerationen- oder Wächterhäuser.
Doch wenig Neues und viel hinlänglich Bekanntes brachte der Tag in Halle. All zu viel wurde einmal mehr über verpasste Möglichkeiten gesprochen und der traurige Status Quo der ostdeutschen Städte beklagt. Stefan Rettich aus Leipzig kritisierte berechtigt die öffentlichen Förderkanäle, die immer noch mehr Geld in Richtung Eigenheim im Grünen lenken als wirklich den Stadtumbau zu fördern. Weiterhin sei der Stadtumbau auf Abriss und Entschuldung der Wohnungsbauunternehmen verengt und Experimente zur Aufwertung von Wohnquartieren kaum administrativ durchsetzbar. Eine Einschätzung, die sich im Weiteren bestätigen sollte, denn trotz guter Intentionen konnten weder Thoralf Niehus noch Antje Osterwold mit ihren »urbanen Einfamilienhäusern« mehr als das private Glück im eigenen Haus vorweisen. Auf Wohnungsbauunternehmen und das Eigenheim fokussiert und zugeschnitten sind die öffentlichen Initiativen, aus denen Stadt nicht hervorgehen kann.
Offen über die Defizite des Stadtumbauprogramms, die vielen Hemmnisse und Fehlschläge beim Bauen wurde einfach nicht gesprochen. Allein gute Intentionen wurden präsentiert und einmal mehr die Möglichkeiten neuer Förderungen intensiv diskutiert. Neue Wohnbedürfnisse wurden nur von Peter Ebner von der Technischen Universität München angesprochen, der jedoch empirische Erhebungen der Isarmetropole vorstellte, die nur teilweise in den Osten übertragbar erscheinen. Doch sein Fazit, dass heute weniger nach Lofts als nach Wohnungen neutraler Raumzuschnitte verlangt wird, wurde nicht aufgenommen. Neues kam nur am Rande vor, wie etwa die Leipziger Wächterhäuser, Projekte der Eigeninitiative zur Bewahrung und Modernisierung alter Miethäuser in entvölkerten Stadtquartieren. Überraschende Umnutzungen dank erfolgreicher Moderationsprozesse wie im Fall Lübbenaus wurden präsentiert, aber ebenfalls nicht diskutiert. Enttäuscht ging man so am Ende des Tages auseinander, um die Erkenntnis reicher, dass hier mehr die Wohnungswirtschaft als Wohnkonzepte das Thema war.
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