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Vertikaler Pier
Marks Barfield, die Planer des London Eye, werden in Brighton einen etwa 180 Meter hohen Pylon mit auf- und abfahrender Aussichtsplattform bauen. Der »i360« wird neben den Überresten des 2003 nach zweimaliger Brandstiftung abgebrannten West Pier entstehen und einen Rundblick von vierzig Kilometern über den Ärmelkanal und die südenglische Küste erlauben. Die Aussichtsplattform ist aus Stahl und Glas geplant, der Turm aus einem Stahlkern mit Edelstahlummantelung.
Um den besonderen Beanspruchungen an der sturmgefährdeten Küste standzuhalten, wird der »i360« mit einer Platte auf Pfeilerfundamenten verbolzt, die im Kalkstein verankert sind. Massedämpfer innerhalb des Stahlrohrs halten den Turm durch Gegenbewegungen im Sturm aufrecht. Übrigens sollen Windturbinen zwanzig Prozent des Stroms liefern, der zur Bewegung der Plattform benötigt wird.
Einwänden gegen diese hypermoderne Konstruktion vor dem historischen Stadtbild Brightons begegnen die Architekten mit dem Argument, genau dasselbe sei auch gegen den West Pier zur Zeit seiner Errichtung in den 1860er Jahren vorgebracht worden, der damals ebenfalls mit modernsten Mitteln errichtet worden sei. Außerdem harmoniere der schlanke »i360« durchaus mit den klaren Linien der Regency-Bebauung. Auch die Denkmalschützer von English Heritage befürworten das Projekt. Die Polizei hingegen sieht in dem Turm ein mögliches Ziel terroristischer Anschläge, was die Betreiber mit Leibesvisitationen am Eingang und der Anwesenheit von Aufzugführern verhindert wollen.
Die Arbeiten an der spektakulären Aussichtsstele sollen im Frühling beginnen. Die unangefochten erteilte Baugenehmigung liegt seit Oktober vor, doch stemmt sich noch ein Konkurrent des Betreibers West Pier Trust dagegen, so dass sich der Baubeginn noch verzögern könnte. ~red
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