Updates tamedia

Anfang Juli wurde das Verlagsgebäude der tamedia in Zürich (s. db 5/2013, S. 45 f.) von Shigeru Ban eingeweiht. Die Tragstruktur besteht aus Holz, die Verbindungen sind ohne Metallteile ausgeführt. Der Entwurf wurde u. a. im Hinblick darauf entwickelt, dass in einem Medienhaus oft nachts gearbeitet wird. Durch die rundum verglaste Fassade ist dann die Holzkonstruktion zu sehen, die dem nach außen dringenden Licht einen warmen Ton verleiht. Hinter der dem Fluss Sihl zugewandten Fassade ist ein durchgehender gemeinschaftlicher Raum angeordnet, der nicht nur Platz für die Treppen bietet, sondern auch für Lounges, die sich komplett nach außen öffnen lassen. So möchte man arbeiten!

Mitte Juli fand in Tübingen ein sogenannter Planungsdialog zum Thema Uni-Quartier statt (s. Kommentare in db 3/2010 und db 3/2013). Ergebnis: Man findet einfach keinen Konsens. Der Bauherr, das Land Baden-Württemberg, möchte der in einer Machbarkeitsstudie des Regensburger Architekturbüros Dömges vorgeschlagenen Variante folgen: Neubau einer Mensa nahe des vorhandenen Mensabaus, dessen Umnutzung und ein neuer Campusplatz, wofür ein Hörsaalanbau abgerissen werden müsste. Der Universitätsrektor will die »bestmögliche, bestfunktionale und bestfinanzierte Lösung«, auch wenn das Grundstück »suboptimal« sei. Die Bürgerinitiative Wilhelmsvorstadt-Univiertel bemängelte u. a. funktionale Aspekte des Entwurfs – Anlieferung, Küchenbereich, innere Wegführung –, die die bestehende Mensa von Paul Baumgarten viel besser erfülle (deren Sanierung das Land erklärtermaßen nicht als Alternative sieht). Deren Nachnutzung ist auch noch nicht geklärt. Der Baubürgermeister wiederum möchte ein lebendiges Viertel, wohingegen der Studentenwerksleiter Mehrbedarf an Personal bei einem ganztägigen Betrieb befürchtet, usw. Immer noch ist also keine Lösung in Sicht. Es ist zu hoffen, dass sich die Beteiligten bald auf das Wesentliche, nämlich die beste Lösung für Nutzer und Stadt, besinnen. ~dr