Allgemein
tongji-universität wird 100
~Thomas Jocher
Vor Neid erblassen konnten Rektoren und Dekane, als sie zur 100-Jahr-Feier der Tongji-Universität im Mai in Schanghai erschienen. Die Universität, die 1907 von einem Deutschen gegründet wurde, hat sich zu einer der angesehensten Hochschulen Chinas – und möglicherweise bald der ganzen Welt – entwickelt. Allein der Kreis der geladenen Gäste ließ erahnen, welche internationale Bedeutung die chinesische Universität erlangt hat: Rektoren und Dekane der Hochschulen von Berkeley, Chicago, Florenz, Paris, Zürich, Wien, Kuwait, Berlin, Weimar und Stuttgart kamen nach Schanghai. Erst vor wenigen Woche wurde ein 100 m hohes Gebäude auf dem Campus in der Stadt fertig gestellt, von Jean Paul Viguier konzipiert und vom Research Team der Tongji-Universität ausgeführt. Der Dekan der Architekturfakultät CAUP (College of architecture and urban planning), Prof. Dr. »Siegfried« Wu, hat in Berlin promoviert. Seine Fakultät mit nahezu 3000 Studierenden hat mit einem international ausgerichteten Bachelor-, Master- und PhD-Programm die Umstände eines Schwellenlandes weit hinter sich gelassen.
Das Institut Wohnen und Entwerfen der Universität Stuttgart pflegt einen intensiven Austausch mit der fernöstlichen Hochschule. In den letzten Jahren waren mehrmals Professoren und Assistenten aus Stuttgart willkommene Gäste in Schanghai. Im Austausch bieten wir in Stuttgart mehreren chinesischen Doktoranden und Doktorandinnen, aktuell auch einer jungen chinesischen Professorin, Gelegenheit zu Forschungsarbeit. Ich selbst hatte vor drei Jahren eine Gastprofessur an der Tongji-Universität. Die Studierenden in China unterscheiden sich wesentlich von unseren Studenten in Stuttgart. Unter anderem wird in der Vorlesung wird nicht mehr mitgeschrieben – dort wird mitfotografiert.
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