1 Monat GRATIS testen, danach für nur 6,90€/Monat!
Startseite » Allgemein »

Stadt machen

Allgemein
Stadt machen

~Paul Andreas

Es mag am runden Geburtstag liegen oder an der eigentlich für diesen Sommer geplanten Verabschiedung der nationalen Architekturagenda im niederländischen Parlament – die fünfte Ausgabe der Rotterdamer Architekturbiennale (noch bis 12. August) besticht durch einen besonders weiten Blickwinkel auf das Phänomen Stadt. »Making City« heißt die zentrale Ausstellung im NAI: Alle 33, überwiegend in gemischten multimedialen Installationen präsentierten Ausführungs- wie Alternativprojekte sind das Ergebnis von Allianzen und Kooperationen beim »Stadtmachen« vor Ort. Der Schulterschluss lokaler Akteure statt technokratischem Top-Down-Masterplanning ist die programmatische Devise. Erstmals werden dabei auch die Ergebnisse dreier »Test Sites« vorgestellt, die die Biennale an den wild wachsenden Rändern Istanbuls und São Paulos, aber auch direkt vor der eigenen Haustür, in der von der Finanzkrise überraschten Innenstadt Rotterdams, unterhält. Damit will man sich aus dem Elfenbeinturm der Theorie bewegen oder, wie es Biennale-Direktor George Brugmans formuliert, »bewusst die Hände schmutzig machen«. Im Dialog mit lokalen Akteuren und den Planungsinstanzen vor Ort entwickeln diese Pilotprojekte kreative Alternativen zur geläufigen Praxis. Scheinbar Unversöhnliches wie die Trinkwasserversorgung und die vor Wasserschutzgebieten nicht halt machende Wachstumsdynamik der Megacity wird so auf verblüffende Weise miteinander in Einklang gebracht (Istanbul). Oder es gelingt, ein neues urbanes Beziehungsnetz zu knüpfen zwischen bis dahin nur isoliert betrachteten Räumen wie informellen Siedlungen, gewaltigen Infrastrukturkreuzungspunkten und dem bedrohten atlantischen Regenwald (São Paulo). Am Test Site Rotterdam zeigt sich die Pragmatik dieses Vorgehens besonders anschaulich: In Bahnhofsnähe bauen die hiesigen ZUS-Architekten an einem mehrere 100 m langen, öffentlichen Fußgängersteg [8/9] über breite, unwirtliche Straßenschneisen. Praktiziertes Crowdfunding – 25 Euro die Latte, Name des Spenders selbstverständlich eingefräst – wird zum Motor für die Stadtenwicklung. Es könnte auch hierzulande mehr von solchen »Hands on«-Projekten geben!
Tags
Aktuelles Heft
Titelbild db deutsche bauzeitung 4
Ausgabe
4.2024
LESEN
ABO
MeistgelesenNeueste Artikel

Architektur Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Architektur-Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Medien GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum arcguide Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des arcguide Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de