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Jugendstil-Therme in Straßburg: generalsaniert und rutschsicher gemacht

Jugendstil-Therme in Straßburg: generalsaniert und rutschsicher gemacht
Sicherheit im Denkmal

Die »Bains Municipaux« in Straßburg sind ein bauliches Meisterwerk aus dem 19. Jahrhundert mit ganz eigenem Charme. Im Zuge der Generalsanierung des denkmalgeschützten Bads wurden bestimmte Flächen rutschfest gestaltet – um so nach der Wiedereröffnung die Sicherheit für Besucher und Mitarbeitende zu gewährleisten.

Die Architektur der Bains Municipaux spiegelt den Stil der großen Thermen, die in der Mitte des 19. Jahrhunderts in ganz Europa entstanden. Die öffentliche Badeanstalt wurde zwischen 1905 und 1908 vom deutschen Architekten und Stadtplaner Fritz Beblo erbaut und im Jahr 2000 unter Denkmalschutz gestellt. Im Herzen des UNESCO-Gebiets ist das Objekt als historisches Denkmal klassifiziert. Der Bau beherbergt zwei Becken, Warmwasserbäder sowie römische Bäder inklusive Saunen und Hammams.

Bedeutende Straßburger Sehenswürdigkeit, Erbe des Jugendstils und monumentales Wahrzeichen im Stadtteil Neustadt: Im Raum stand die Frage, wie sich eine Restaurierung durchführen lässt, die einerseits die historische Substanz respektiert und andererseits den gültigen Vorschriften und Normen gerecht wird. Ob die Stadt Straßburg die bauliche Auffrischung und somit das millionenschwere Projekt stemmen könne, wurde über Jahre hinweg diskutiert. Schließlich wurde die Entwicklungsgesellschaft SPL Deux-Rives, die sowohl zur Kommune als auch zur Eurometropole gehört, mit der Leitung und Steuerung der Aufgabe betreut. Umgesetzt wurde der Entwurf von der Gruppe Eiffage: Das französische Bauunternehmen ist einer der europäischen Marktführer im Bau- und Konzessionsbau. Der Schwerpunkt des Konzepts lag auf den Aspekten Gesundheit und Wohlbefinden. Mit der Konservierung, Restaurierung und ambitionierten Renovierung wurde im November 2019 begonnen.

Geschichte und Moderne

Nach dreijähriger Schließung und einem Sanierungsaufwand von 33,5 Mio. Euro ist das Straßburger Stadtbad seit dem 8. November 2021 wieder für die Öffentlichkeit zugänglich. Es galt, Restaurierung und technischen Fortschritt in Einklang zu bringen, um den Jugendstilbau mit Hallenbad und Badeanstalt im Hinblick auf den Energie- und Ressourcenverbrauch ökologischer zu arrangieren und gleichzeitig den Aspekt des Denkmalschutzes aufzuwerten. Die Renovierung zielte auf die Verbesserung der Umweltverträglichkeit und eine effizientere Nutzung der natürlichen Ressourcen. Der thermische und elektrische Energieverbrauch sinkt nun um 41 % und der Wasserverbrauch um 82 %, von ca. 850 l Wasser pro Badegast auf 150 l – dank angepasster Erneuerungsraten und optimierter Entleerung zur Reduzierung des Wasserverbrauchs.

Erhalt und Erneuerung

Im Zuge der Renovierungsarbeiten sollten die Innenräume mit den historischen Details und im Original so gut wie möglich erhalten bleiben, gleichzeitig neue Dienstleistungen geschaffen werden. Das Platzangebot rund um die Becken wurde vergrößert, die durch Chlor und Feuchtigkeit angegriffenen Holzmöbel wurden restauriert. Die Tiefe der beiden Becken wurde reduziert, um auch nautische Aktivitäten im Rahmen des Gesundheitssports anbieten zu können und den Jüngsten ein sicheres Schwimmenlernen zu ermöglichen. Um den wachsenden Bedürfnissen nach Entspannung gerecht zu werden, wurde dieser Bereich erheblich ausgebaut: Nun gibt es einen neuen Wellness- und Spa-Bereich, Saunen und Solarien, einen Whirlpool, eine Salzgrotte sowie Massage- und Rhassoul-Duschen. Draußen erstrecken sich Balneotherapie-Pools, im Hinterhof wurde ein Garten frisch angelegt. Im alten Heizraum, der als solcher nicht mehr benötigt wird, runden eine Sporthalle, ein Fitnessbereich sowie eine diätetische Lehrwerkstatt das Angebot ab.

Sicherheit und Gestaltung im Einklang

Wo möglich, sollten die ursprünglichen Fliesen erhalten bleiben, andernorts Antirutschfliesen eingebaut werden. Denn überall dort, wo es feucht und nass wird, ist das hohe Rutschrisiko für die Badegäste und Schüler zu berücksichtigen. Die Baufirma suchte nach einer Antirutschlösung. Die erste Idee war es, die Fliesen sandstrahlen zu lassen, um die Rutschfestigkeit zu erhöhen. »Ich machte der Bauleitung klar, dass damit die Originalfliesen dauerhaft beschädigt werden. Außerdem entspricht dieses Verfahren keiner DIN-Norm, die bei einer derartigen Einrichtung mit Publikumsverkehr aber gefordert ist«, erklärt Nicolas Kany von GriP France, dem Tochterunternehmen der Schweizer GriP Safety Coatings AG. Stattdessen hat er die Antirutschbeschichtung »SWISSGRiP« als Lösung angeboten und einige Test-Applikationen absolviert.

Mit Hilfe von SWISSGriP lassen sich Fliesen-, Holz-, Metall- und Kunststoffbeläge außen wie innen dauerhaft rutsch- und sturzsicher machen. Das Zweikomponentenprodukt ist leicht aufzubringen und auch wieder zu entfernen. Es ist hygienisch und auch mit gängigen Hochdruckreinigern und Putzmaschinen einfach zu reinigen. Das Produkt überzeugte, Kany bekam den Auftrag für die Beschichtung von 529 m² Fliesenfläche in den Fluren, Duschen und in den 50 historischen Umkleidekabinen. Im Römischen Bad gibt es eine Neugestaltung des Bodens, diese 84 m² hat Kany ebenfalls rutschfest beschichtet. Im Oktober 2021 legte der Fachmann von GriP France los und erledigte die Applikation innerhalb von zwei Wochen. Die Böden wurden mit einer Putzmaschine erst intensiv gereinigt, die Flächen sorgfältig abgeklebt und der Primer als Grundlagenbeschichtung aufgetragen. Um den gültigen Barfußnormen für Publikum in öffentlichen Schwimmbädern zu folgen, entschied sich Kany für die Antirutschbeschichtung gemäß PN24 – das entspricht in Deutschland der DIN 51097 Klasse C und ist das einzige Produkt dieser Art, das die Norm derzeit erfüllt.

»›Haben Sie schon beschichtet? Man sieht ja gar nichts!‹ Das ist immer wieder die Rückmeldung, die ich während der Arbeiten von anderen Gewerken bekommen habe«, erinnert sich Kany. Die Beschaffenheit und das Erscheinungsbild der Böden wird durch die Behandlung mit SWISSGriP nicht verändert, das Produkt ist transparent und fast unsichtbar.

~Dieter Stelker, Qualitätsmanager der GriP Safety Coatings AG

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