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Schieferflächen XXL

Schwimmbad unter imposanter Schieferdeckung von rathscheck schiefer
Schieferflächen XXL

Im polnischen Krakau ist die nunmehr zehnte Schwimmhalle entstanden. Doch der Neubau geht keinesfalls in der Masse unter, sondern überzeugt mit seinem japanisch inspirierten Erscheinungsbild. Die großformatigen Schieferplatten für Dach und Fassade stammen von Rathscheck Schiefer.

~Gerard Halama,
Fach journalist für
Rathscheck Schiefer

Krakau schwimmt, heißt es in der ca. 780  000 Einwohner zählenden Stadt. Das Bad in der Eisenberga-Straße ist das zehnte in Krakau – Die Stadt dürfte damit zu den Orten mit einer sehr aktiven Schwimmergemeinde zählen.
Das neue Bad entstand an einem bedeutenden wichtigen Platz in Krakau. Hier gab es einst ein altes Bad, das viele Bürger gerne besuchten. Es war offen, mit starkem Bezug zur Natur. In Japan nennt man ein solches Bad »Onsen« , ein Ort des traditionellen Natur-Bades zwischen Felsen oder in den Bergen. Aber eben diese japanische Idee vom Bad entspricht in großen Teilen auch einer polnischen Bautradition. So entstand ein schlichtes Bauwerk aus zwei Welten. Große Schieferflächen und Holzfassaden prägen das neue Bauwerk.

Obwohl mitten in Krakau, ist das neue Schwimmbad sehr ruhig gelegen. Das Gefälle im Grundstück nutzten die Architekten vom Büro Kontrapunkt Architektura, um das bis zu drei Geschosse hohe Bauwerk zurückhaltend in die Landschaft zu integrieren. Nicht ein zusammenhängendes Gebäude entstand, sondern bis zu fünf aneinandergefügte Bauten. Ähnlich einer landwirtschaftlichen Hof-Bebauung präsentiert sich das große Bauwerk wie eine Ansammlung mehrerer Bauten. Je nach Bedarf höher, tiefer oder aus der Reihe verspringend und dem Gelände folgend, sind hier verschiedene Bereiche wie Spalandschaft und Schwimmbad mit Fitnesszentrum vereint.

Ruhige Ausstrahlung

Das Bad sollte laut Architekten eine zentrale Funktion haben: Den Besuchern einen entspannten Badbetrieb ermöglichen. Wie auch in Japan oft üblich, ist dieses Bad ein leises Bad ohne Rutschen, ohne Action und ohne Kinder, die kreischend herumlaufen. Solche Objekte gibt es Krakau viele, dieses Bad dagegen ist bewusst als eine Oase der Ruhe geplant, eben »Onsen«. In dieses Bad geht man nicht, um sich auszutoben, sondern um auszuruhen.
Sehr wichtig war die Einbindung der Natur. Bei den ersten Besichtigungen des Geländes wurde schnell klar, dass sie hier allgegenwärtig ist und das hier einst bestehende Bad regelrecht verschlang. Die bestehende Nähe zur Natur übersetzten die Architekten mit Schiefer und Holz in der Außendarstellung. Schiefer ist ein reines Naturprodukt, nachhaltig, baubiologisch unbedenklich und damit wie selbstverständlich ein Teil des Konzepts. Im Innern des Bades arbeiteten die Architekten mit einem ruhigen und zurückhaltenden Farbenspiel von Weiß- und Grafittönen in Kombination mit prägendem Holz und Keramik.

Imposante Schieferflächen

Die Fassade mit Dynamischer Deckung ist mit 1 320 m² die größte ihrer Art in Polen, die Dachdeckung mit einer 3 033 m² großen Symmetrischen Deckung das größte Dach mit dieser Deckung in Osteuropa. Das Schwimmbad selbst ist mit modernster Technik ausgestattet. So kann man beispielsweise die Beckentiefe nach Wunsch steuern.

Geradlinigkeit und Ruhe sind zwei wichtige und zentrale Forderungen der Architekten. Dazu gehören auch einfache, zweiseitig geneigte Dächer. »Klarheit und Einfachheit der Architektur hilft bei der Erkennung eines Gebäudes«, sagt Architekt Aleksander Mirek. Das gilt für die Außen- wie für die Innendarstellung. Alle von den Bad-Nutzern berührbaren Oberflächen sind natürlichen Ursprungs, es wurden keine Kunststoffe eingesetzt.

Elegant dynamisch

Die an der Fassade eingesetzte Dynamische Deckung ist geprägt von Eleganz. Das Erscheinungsbild eines wilden Mauerwerksverbands ist sehr beliebt und wird mittlerweile europaweit oft eingesetzt. Die Schieferplatten von Rathscheck Schiefer sind an der Wand in drei unterschiedlich hohen Gebinden verlegt. Die Höhenüberdeckung beträgt 4 cm. Die offenen Stoßfugen sind mit 10 cm breiten Aluminiumblechen hinterlegt. Die schwarzen Bleche wurden auf Maß in drei verschiedenen Längen vorgefertigt angeliefert, sodass eine sehr schnelle Verarbeitung der Schieferfassade möglich war. Es wurden Schieferplatten der Größen 40 x 15 cm,
40 x 20 cm und 40 x 25 cm eingesetzt. Nach Abzug der geforderten 4 cm Höhenüberdeckung entstehen dabei Gebinde mit 11, 16 und 21 cm Höhe. Die Gestaltung der Symmetrischen Deckung wurde zwischen Architekt und Handwerker auf der Baustelle besprochen. Architekt Mirek lobte in diesem Zusammenhang den konstruktiven Einsatz der Dachdecker.

Symmetrisch mit Klammern

Auch die großen Dächer des Schwimmbads sind mit Schiefer bekleidet – hier in der Symmetrischen Deckung von Rathscheck Schiefer. Die Deckart wurde in Krakau aus 60 x 30 cm großen und 1 cm dicken Platten hergestellt. Die rechteckigen Schieferplatten wurden in spezielle steinumgreifende Edelstahlklammern eingehängt. Diese Klammern sind auf eine Aluminium-Unterkonstruktion geschraubt. Jede Schieferplatte ist von einer 1 cm breiten Fuge umgeben, durch die Regenwasser auf ein Unterdach fließt. Dieses Unterdach wird in eine Kastenrinne an der Traufe entwässert.

Der aktuelle Pächter des Bades ist vertraglich dazu verpflichtet, im Laufe der nächsten fünf Jahre auch ein Freibad zu bauen, wie es einst beim Vorgänger-Bad gegeben war. In der ursprünglichen Planung des Bads war das Freibad sogar wichtiger als das überdachte Bad. So wird erst in Zukunft entstehen, was dieses Bad an diesem traditionsreichen Ort eigentlich ausmacht. Die Konzepte dafür haben die Architekten bereits fertig.

Weitere Informationen:
www.rathscheck.de


  • Standort: Krakau

Bauherr: Zarząd Infrastruktury Sportowej, Krakau

Architekten: Kontrapunkt Architektura, Aleksander Mirek, Krakau

Nutzfläche: 2 148 m²

Bausumme: ca. 12,75 Mio. Euro

Fertigstellung: 2021

Schieferplatten: Dynamische Deckung, 40 x 15, 40 x 20,
40 x 25 cm, Symmetrische Deckung mit Klammertechnik 60×30 cm, Dicke: 1 cm, Rathscheck Schiefer

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