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(Re)designing nature

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(Re)designing nature

Aktuelle Positionen der Naturgestaltung in Kunst und Landschaftsarchitektur. S. Witzgall, F. Matzner u. a. (Hrsg.). Deut./Engl., 208 Seiten, Broschur, 29,80 Euro. Hatje Cantz, Ostfildern 2010

~Christian Holl

Diese Veröffentlichung ist ein Ausstellungskatalog, der die Arbeit von Künstlern und Landschaftsarchitekten einander gegenüber stellt und im weitesten Sinn die gestalterische Arbeit mit Pflanzen thematisiert. Tiere fallen hier nicht unter den Begriff einer »(re)designten Natur«. Aktives Gestalten und Sensibilität im Umgang mit natürlichen Ressourcen bedingen sich in allen vorgestellten Projekten gegenseitig; sie reichen von der feinen Garten- bis zur großflächigen Landschaftsgestaltung, von künstlerischen Arbeiten, v. a. im öffentlichen Raum, bis zu Praktiken der urbanen Landwirtschaft.
Es handelt sich aber auch um ein Buch, in dem die Frage nach Grundlagen und Möglichkeiten des Umgangs mit der Natur gestellt wird. Dabei wird der Begriff Natur zunächst über das definiert, was sich für diesen Umgang eignet, was sich in irgendeiner Form, sozial, künstlerisch, landschaftsgestalterisch oder architektonisch handhaben lässt – was insbesondere in den künstlerischen Arbeiten die Reflexion darüber einschließt, welche Behandlung wir der Natur angedeihen lassen. Im Umgang mit Brachen der Industriegesellschaft, die bepflanzt und neu überformt werden können, entstehen landschaftsarchitektonische Projekte auch insofern, als sie die Bereiche dessen abstecken, was Landschaftsarchitektur überhaupt sein kann. Design ist daher ein mindestens ebenso wichtiger Begriff wie der der Natur. Die Herausgeber erläutern den Begriff des Designs in Bezug auf eine Definition von Latour, der etwa Aspekte der Demut und der Aufmerksamkeit einschließt. Weitere einführende Texte leiden allerdings ein wenig darunter, dass sie z. T. etwas gezwungen wirkend die vorgestellten Projekte mit einbeziehen. Abgesehen davon ist der Katalog v. a. in der Bandbreite der Positionen eine wertvolle Übersicht über den aktuellen Diskurs, auch wenn nicht alle vorgestellten Arbeiten auf dem gleichen Niveau sind. So fragt man sich, warum ernstzunehmende Reflexionen mit den unsäglich naiven, der Realität fernen Projekten Vincent Callebauts entwertet werden müssen. Wie wohltuend nimmt sich dagegen die der symbiotischen Idylle misstrauende Position von R&Sie aus. Sie leistet etwas, das unser Verhältnis zur Natur eben auch bestimmt: Dass die Hoffnung, die wir in »(re)designte Natur« setzen, nur um den Preis der Illusion zu haben ist.
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