Am 3. März starb der österreichisch-amerikanische Architekt Raimund Abraham bei einem Verkehrsunfall in Los Angeles. Nur Stunden zuvor hatte er an der SCI-Arc einen Vortrag vor Studenten gehalten. Wie sein ganzes Leben lang plädierte er auch hier wieder für die Anerkennung von Architekturzeichnungen als vollwertige Architektur. »Letztlich geht es bei gehaltvoller Architektur um eine Idee«, sagte er einmal. »Und ich muss nicht bauen, um die Tragfähigkeit meiner Ideen zu beweisen.« Das Bauen mit Abraham erwies sich denn auch regelmäßig als schwierig: Er weigerte sich oft, seine Entwürfe Kundenwünschen anzupassen und lehnte Konzessionen an architektonische Moden ab. Noch im Bau ist das Musikerhaus der Insel Hombroich, das laut Abrahams Tochter auf jeden Fall fertiggestellt werden soll.
Raimund Abraham wurde 1933 in Lienz in Tirol geboren. Eine seiner prägendsten Erfahrungen war, dass im Zweiten Weltkrieg ganze Gebäude plötzlich verschwanden. Nach dem Architekturstudium in Graz führte Abraham ab 1959 in Wien sein Büro, bevor er 1964 in die USA emigrierte. Er lehrte an der Rhode Island School of Design und von 1971-2002 an der Cooper Union in New York, ebenso in Harvard und Yale, in Graz, London und Straßburg. Ab 2003 war er regelmäßiger Gastdozent an der SCI-Arc in Los Angeles. ~dr
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