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neues leben in tegel

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neues leben in tegel

neues leben in tegel
~Claas Gefroi

Wegen des Streits um die Schließung des Flughafens Tempelhof drang den Berlinern bislang kaum ins Bewusstsein, dass 2011 im Zuge des Ausbaus des Flughafens Schönefeld auch der Tegeler Airport geschlossen wird. Die damaligen Erbauer, Meinhard von Gerkan und Volkwin Marg, wollen dem drohenden Abriss nicht tatenlos zusehen und entwickelten ein Konzept für die Entwicklung des Areals zu einer beispielhaften »Energie-Plus-Stadt«, einem Stadtquartier mit positiver Energiebilanz. Der Senat war von der Idee angetan und erteilte einen Auftrag für eine vertiefende Studie durch die gmp-eigene Ausbildungsstätte Academy for Architectural Culture aac.
Von Gerkan machte den Studenten Vorgaben: Das Terminalgebäude mit seiner Sechseck-Geometrie ist als »bauliche Ikone« sakrosankt und bleibt. Es soll zum Schaufenster und Nukleus des Projekts TXL+ werden, von dem aus auf den bereits versiegelten Flächen bandartige Bau- und Landschaftsstrukturen ins Gelände führen. Bemerkenswert ist, dass eine allumfassende Strategie gefordert wurde: TXL+ soll nicht nur energetisch, sondern auch funktional und gestalterisch ein zukunftsweisendes Projekt werden – Ganzheitlichkeit als wahre Nachhaltigkeit.
In einer Ausstellung präsentierten die Studenten Ende Juni in Hamburg Ergebnisse: Um eine positive Energiebilanz in der (autofreien) Stadt zu erreichen, werden regenerative Energien genutzt und mit »intelligenten« Speicherstrukturen verknüpft, die für eine Anpassung der Energieverfügbarkeit an den Bedarf sorgen. Das alte Terminal soll in ein Zentrum der deutschen Umweltindustrie verwandelt und auf dem Flughafenfeld eine große Solarfarm errichtet werden. Für das neue Stadtquartier-Band gibt es unterschiedliche Ideen: Einige schlagen ein am Metabolismus orientiertes Quartier mit flexiblen Baustrukturen und kurzen Wegen vor. Solaranlagen bedecken nicht nur Dächer, sondern gestalten auch den öffentlichen Raum. Andere planen introvertierte Einfamilien-Hofhäuser als Alternative zu flächenfressenden Vorstadtsiedlungen. Allen Entwürfen gemein sind die Ausrichtung der Gebäude zur Sonne, die für Solarnutzung optimale Dachneigung sowie Grundrisse und Fassaden, die viel Licht in die Häuser führen. Das ist nichts völlig Neues, dennoch ragt TXL+ mit seinem ganzheitlichen Ansatz weit über die heutige Öko-Architektur hinaus: Es zeigt, dass Nachhaltigkeit, städtische Siedlungsstrukturen und hohe Gestaltungsqualität miteinander vereinbar sind.
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