Allgemein
Nanooberfläche gegen Eis
Gerade richtig angesichts des wochenlangen Schnees in diesem Winter kommt eine Forschungsarbeit der Harvard University, die untersucht, wie die Bildung von Eis auf Oberflächen von Anfang an verhindert werden kann – Kratzen, Auftauen oder Enteisen wären dann überflüssig. Wissenschaftler der Materialkunde entdeckten, dass die Beine von Wasserläufern deshalb trocken bleiben, weil sie sich auf winzigen Borsten fortbewegen, die nur eine minimale Berührungsfläche mit dem Wasser haben. Umgekehrt können strukturierte Oberflächen verhindern, dass sich Wasser überhaupt festsetzt. Während Wassertropfen sich auf glatten Oberflächen beim Auftreffen flach ausbreiten und so schnell zu Eis werden, ziehen sie sich beim Kontakt mit borstigen, ziegel-, schwert- oder wabenförmigen Oberflächen wieder zusammen und fallen ab, bevor sie festfrieren. Dieser Mechanismus funktioniert bis zu Temperaturen von -30 °C, darunter ist das Eis so porös, dass es leicht entfernt werden kann. Die Wissenschaftler möchten von dieser Entdeckung ausgehend Beschichtungen entwickeln, die direkt in Oberflächen eingearbeitet werden – etwa von Gebäuden, Autobahnen, Stromleitungen oder Flugzeugen. ~dr
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