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~Ira Mazzoni

Andere Städte haben ihre Museumsmeile oder ihre Museumsinsel. München besitzt ein »Kunstareal«, das kaum jemand unter diesem Namen kennt. Im musealen Planquadrat liegen insgesamt 16 Kunst- und Kulturinstitute: Weltberühmte wie die Alte Pinakothek und kaum bekannte wie das Zentralinstitut für Kunstgeschichte. Mit der Sammlung Brandhorst von Sauerbruch Hutton und der Ägyptischen Staatssammlung im Untergeschoss der neuen Hochschule für Fernsehen und Film von Peter Böhm bekommt das Areal neue Attraktoren. Am westlichen Rand erweitert Norman Foster die Städtische Galerie im Lenbachhaus. Man könnte meinen, die kritische Masse sei erreicht. Aber vor allem die Direktoren der Pinakothek der Moderne träumen von mehr als ihnen der für die Graphische Staatssammlung versprochene Braunfelssche Rahmenbau bieten kann: mehr Fläche für »spektakuläre« Inszenierungen, neue Depots und vielleicht auch ein zentrales Eingangsgebäude.
Bauen erzeugt Aufmerksamkeit! So preschte die Stiftung der Pinakothek der Moderne vor und präsentierte im Juli 2008 eine Studie von Henn Architekten, die ungeachtet wichtiger Freiräume und Blickachsen das Feld im Norden der Pinakothek der Moderne mit Glaskuben über unterirdischem Erweiterungsbau besetzte und zur Kompensation Rollrasen über die Barerstraße zog. Die Reaktion war zurückhaltend bis ablehnend. Deswegen wurde ein neuer Ansatz gewagt. Sophie Wolfrum, Professorin für Städtebau und Regionalplanung an der TU München, erarbeitete mit ihren Studenten eine hochkarätig besetzte Konferenz zu den Feldern Kapazität, Sichtbarkeit, Kontext und Netzwerk, die Mitte April stattfand. Das Ergebnis: Man muss nicht bauen, um besser zu werden. Man braucht Ideen und Kooperationsbereitschaft. Nicht nur der spanische Architekt Enrique Sobejano brachte dem offenen Museumsfeld in München große Sympathien entgegen: »Man kommt, um die Alte Pinakothek zu sehen und entdeckt: Da ist mehr.« Die niederländische Landschaftsplanerin Petra Blaisse zeigte anhand von eigenen Arbeiten, wie Museen und Grünraum kunstvoll und wegweisend miteinander verflochten werden können.
Auch als am zweiten Konferenztag die ganz konkreten Nöte diskutiert wurden – Wege zwischen Innenstadt und Kunstareal, Parkplätze, nicht finanzierbare oder genehmigungsfähige Außenwerbung, dezentrale und unzureichende Depots –, wurde wieder klar, dass die Aufgabe, das Museumsareal zu einem Aktivposten für die Stadtgesellschaft zu machen, vorrangig keine Bauaufgabe ist. Selbst ein teurer Masterplan muss nicht der Weisheit letzter Schluss sein. Dennoch soll auf ihn hingearbeitet werden. Möge der Weg das Ziel sein.
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