~Amber Sayah
Architektur von Amts wegen steht nicht im besten Ruf. Was Behörden in Eigenregie planen, kommt selten über gebautes Mittelmaß hinaus. Eine Ausnahme war der am 14. August 2007 mit 58 Jahren gestorbene Architekt Michael Held, der fast zeit seines Berufslebens in Diensten des Universitätsbauamts Stuttgart und Hohenheim stand. Auf dem Campus in Vaihingen entstanden – vom Institut für Geodäsie im Bauwesen bis zum Höchstleistungsrechenzentrum – Gebäude, die sich durch ihre reduzierte Formensprache und sinnlichen Detailreichtum auszeichnen. Der fortschreitenden Minimierung in Material und Konstruktion entsprach dabei eine zunehmende Opulenz von Farben, Spiegeleffekten und räumlichen Durchdringungen, wie im Treppenhaus des Vaihinger Informatikinstituts (Bild). Helds Häuser wurden nicht nur vielfach mit Preisen ausgezeichnet, vor allem verdankt ihm die Stuttgarter Universität Institutsbauten von einer Qualität, die dem Anspruch wissenschaftlicher und geistiger Exzellenz Ausdruck geben. Die Leitung des Universitätsbauamtes hatte Michael Held erst Anfang 2006 übernommen.
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Trockene Socken
