Mehr Sichtbarkeit fürs bauhaus

Viel gibt es zu entdecken in der neuen Zeitschrift der Stiftung Bauhaus Dessau, wenn man sich die Zeit dafür nimmt. Und die hat man: Nur zweimal jährlich soll das Heft herauskommen. Zum Glück, denn sonst würden all die Aufsätze, Rückblicke, Randbemerkungen und Projekte ungelesen verloren gehen, die nichts weniger versuchen als das aktuelle Geschehen rund ums Bauhaus zusammenzufassen – und das ist nun mal noch vielfältiger als zur Zeit der ersten Zeitschrift, die von 1926-31 nach dem Umzug von Weimar nach Dessau erschien. Das illustriert sehr schön das Interview mit den Direktoren Rolf Kuhn (ab 1987), Philipp Oswalt (seit 2009) und Regina Bittner (Stellvertreterin), die u. a. über die fortdauernde Posititionssuche angesichts des vorhandenen Erbes Auskunft geben. Schwerpunkt über etwa die Hälfte der Seiten ist jeweils ein bestimmtes Thema – diesmal »Der Künstler«, als Architekturlehrer, als Entdecker, als Kurator, als Programmierer, als Ästhetiker. Drumherum kleine Meldungen aus dem Bauhaus, Blicke auf Nachfolgeinstitutionen, Bücher/DVDs, Kommentare zu aktuellem Design. Damit der Überblick erhalten bleibt, sind Schwerpunkt und Internes farblich unterschieden (schwarze bzw. rote Schrift). Das Layout ist Ergebnis eines Wettbewerbs und soll sich jedes Jahr ändern. Bewerbungen für 2012 sind bis 15. August möglich. Unser Wunsch: weniger Balken. Gewöhnungsbedürftig ist auch die mintgrüne englische (gekürzte) Ausgabe in A5, die mit an die deutsche Version in A4 geheftet ist. Abgesehen davon: ein spannender Anfang. Wir freuen uns auf die nächste Ausgabe. ~dr

bauhaus. Die Zeitschrift der Stiftung Bauhaus Dessau, 110 + 40 Seiten, 8 Euro www.bauhaus-dessau.de