luxus- oder jugendherberge?

Das bewohnbare Kunstprojekt »Hotel Everland« auf der Leipziger Galerie für Zeitgenössische Kunst ist ein voller Erfolg. Das Ein-Zimmer-Hotel, das seinen ersten Einsatz auf der Schweizer Expo 02 hatte, ist fast jeden Tag ausgebucht. Bei einem Preis von 222 Euro eigentlich erstaunlich, auch wenn es »Deluxe-Bad, Doppelbett und Lounge« sowie ein riesiges Panoramafenster aufweist. Das Ding auf dem Dach entbehrt manche Annehmlichkeiten wie etwa einen Aufzug oder ordentliche Verdunkelungsmöglichkeiten. Außerdem steht es tagsüber den Galeriebesuchern offen. Für Bewohner, die länger als eine Nacht bleiben, heißt das: Aufräumen und erst nach 18 Uhr wiederkommen – wie weiland in der Jugendherberge. Doch das Faszinierende an dem Projekt sind seine Möglichkeiten. Das Gehäuse kann praktisch überall platziert werden, Hauptsache die Aussicht ist gut. (Und es gibt Wasser- und Stromanschlüsse.) In Leipzig bleibt das Hotel noch bis zum 5. August, ab September wird es dann auf dem Palais de Tokyo in Paris aufgebaut, dort gibt´s den Blick auf den Eiffelturm dazu. ~red