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Lotte Cohn

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Lotte Cohn

Baumeisterin des Landes Israel. Von Ines Sonder. 240 Seiten mit 28 S/W-Abb., gebunden, 26,80 Euro. Jüdischer Verlag bei Suhrkamp, Berlin 2010

~Daniela Fenn

Lotte Cohn (1893-1983) stammte aus deutsch-zionistischem Elternhaus und wusste schon früh, was sie einmal werden wollte: Bereits mit 16 Jahren beschloss sie, Architektur zu studieren mit dem Ziel, »in Palästina das jüdische Land aufbauen zu helfen«. Hierzu immatrikulierte sie sich 1912 als einzige Frau an der Technischen Hochschule Charlottenburg, die sie 1916 als dritter weiblicher Diplom-Ingenieur verließ. Nach ersten Berufserfahrungen im eigenen Land realisierte sie ihren langgehegten Traum und wanderte 1921 nach Palästina aus. Hier prägte sie 50 Jahre lang das Bild Israels und seine Orientierung am Bauhaus entscheidend mit; dennoch ist ihr Name fast unbekannt.
Die Kunst- und Architekturhistorikerin Ines Sonder wirkt nun mit einer Biografie über Lotte Cohn dem Vergessen entgegen. Auf 150 Seiten schildert sie das Leben und die Werke einer der ersten Frauen ihrer Profession. Die Recherche hierzu hat die Autorin viel Zeit und Engagement gekostet, denn das Lebenswerk Lotte Cohns ist bisher nie zusammenfassend dokumentiert worden. Zudem liegt ihr spärlicher Nachlass über mehrere Länder verteilt. Vielleicht ist dies der Grund, warum nur sehr wenige Werke Cohns abgebildet sind. Es entschuldigt jedoch nicht die zahlreichen Fotos der Architektin aus ein- und demselben Jahr beziehungsweise von ein- und derselben Veranstaltung. Der Text liest sich aufgrund unzähliger Zitate, Fakten und Querverbindungen eher mühsam. Wer ein schlechtes Namensgedächtnis hat, wird sich mit der Fülle der genannten Wegbegleiter schwer tun. Zwar ist ein Personenregister mit Seitenzahlen angefügt, aber eine stichpunktartige Beschreibung der jeweiligen Personen wäre hier wohl hilfreicher gewesen.
Ein absoluter Gewinn sind jedoch die anschließenden Erinnerungen Lotte Cohns an die 20er Jahre in Erez Israel, welche die Architektin selbst für ihre Freunde aufgeschrieben hat. Hier kommt man einer bedeutenden Frau wirklich nahe.
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