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Leserbrief zu db 4/2011

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Leserbrief zu db 4/2011

~Ralf Harder, Marketing und Fachberatung Lignotrend, Weilheim-Bannholz

Zu db 4/2011, »Schwarzwald«
Zum spannenden Bericht über die Arbeiten von Harter + Kanzler, u. a. dem Gymnasium Furtwangen habe ich ein paar Anmerkungen. Im Text wird leider nur vom Zedernholz an der Fassade gesprochen und damit die Umsetzung des regionalen Bauens infrage gestellt. Die etlichen Kubikmeter Nadelholz in den massiven Brettsperrholz-Rippen- und Kastendecken bleiben gänzlich unerwähnt, obwohl sie ebenso aus der Region stammen. Es wird zudem ignoriert, dass die sichtbaren Bauteiloberflächen im Innern des Gebäudes aus Schwarzwälder Weißtannenholz gefertigt sind – und in der Materialität einen sogar optisch dominierenden regionalen Bezug schaffen.
Stattdessen konzentriert sich der Autor in seiner Kritik auf die Zedernholzfassade. Bitte verstehen Sie mich nicht falsch, es geht mir mitnichten darum, dass ich unser Produkt genannt wünsche. Es geht mir darum, dass um der Kritik an der Fassade willen der regionale Bezug des in der Gestaltung der Räume dominierenden Materials unter den Tisch fällt.
Ich stimme Herrn Nagels Analyse des Themas in weiten Teilen zu. Dass Harter + Kanzler »kein klares Bekenntnis zu regionalen Materialien« hätten, halte ich aber für eine unberechtigte Kritik. Ich denke, es ist erlaubt, das Dogma der 100 %-igen Verwendung von Material regionaler Herkunft zu hinterfragen. Die Verwendung eines als äußerst haltbar geltenden natürlichen Fassadenmaterials hat Chancen, hinsichtlich der Nachhaltigkeit gegen wartungsaufwendige Alternativen zu bestehen.
Generell scheint mir, dass auch hier Bauwerke (wie sehr häufig) und mit ihnen die Philosophie der Architekten zu undifferenziert aufgrund ihrer Hülle eingestuft, beurteilt und kritisiert werden, anstatt die gesamte Struktur oder zumindest das Innere zu betrachten. Mir scheint, einem Bau aus sonstwoher gekarrten Ziegelsteinen mit Fassade aus heimischem Holz würde mehr regionaler Bezug zugesprochen als einem Bau mit gemischter Struktur aus heimischem Holz und vernünftigerweise haltbarstem Fassadenmaterial. (Ganz abgesehen davon bezweifle ich, dass es überhaupt noch viele Schindelmacher im Schwarzwald gibt, die einheimisches Tannenholz zu Schindeln spalten würden; denn das Spalten entlang der Fasern verleiht ihnen im Gegensatz zum Sägen erst ihre Haltbarkeit.)
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