Da graust es den Fachmann, und der Laie kichert: An einigen Stellen in Berlin wurden alte Einschusslöcher oder Schäden im Mauerwerk mit Einsätzen aus Legosteinen geflickt, unter anderem am Institut für Kunst- und Bildgeschichte der Humboldt-Universität. Hat man hier aus einem finanziellen Engpass eine Tugend gemacht und kreativ Löcher gestopft? Nein, es ist nur Kunst: Der Urheber, Jan Vormann, nennt die Idee »Dispatchwork« und verbindet dabei die Vorstellung vom Patchwork, das heterogene Bestandteile zusammenfügt, mit der Vorsilbe »dis« und stellt damit diesen Prozess gleich wieder in Frage. Das beschreibt auch den Bereich, in dem die bunten Löcher zu finden sind, Berlin-Mitte: Er wird eher durch ihre massive Kriegszerstörung und rand- und grenzbezogene Verwahrlosung geeint als durch eine städteplanerische Idee. ~dr
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Trockene Socken
