Allgemein
Kulturhauptstadt I
Seit dem 22. Mai steht auf dem Istanbuler Eminönü-Platz an der Galata-Brücke eine schwarze Aluminiumskulptur, die das Verkehrsgetöse mit Klängen untermalt. »The Morning Line« wurde als Beitrag zum Kulturhauptstadt-Jahr zu Beginn des dreitägigen Morning Line Festivals für zeitgenössische Musik eingeweiht. In dessen Verlauf entwickelten die eingeladenen Musiker Kompositionen, die die Struktur des Gebildes widerspiegeln oder es als Raum begreifen, in dem ihre Musik gespielt wird.
Entwickelt wurde »The Morning Line« vom Künstler Matthew Ritchie und den New Yorker Architekten ArandaLasch in Zusammenarbeit mit Arup AGU. Ein flaches fraktales Konstruktionselement – genannt »bit« –, dessen Form aus einem angeschnittenen Tetraeder abgeleitet ist, wurde beliebig oft zu unterschiedlichen Größen multipliziert, so dass die Teile zu immer neuen Kombinationen zusammengesetzt werden können. Die Skulptur wurde bereits auf der letzten Architektur-Biennale sowie in Sevilla gezeigt. Hier in Istanbul sind die »bits« so arrangiert, dass sie nach Meinung ihrer Macher »eine zeitgenössische Version der sakralen Geometrie ottomanischer Architektur« verkörpern. Die Kompositionen des Festivals wurden dem bereits vorhandenen Soundarchiv der Skulptur hinzugefügt und sind bis 19. September mehrmals täglich zu hören. ~dr
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