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Ingenieure gestalten

Diskurs
Ingenieure gestalten

~Simone Hübener

Die Bauwerke, die Ingenieure entwerfen, sind zwar ein wesentlicher Bestandteil unserer gebauten Umwelt, doch leider werden sie meist nicht ausreichend gewürdigt. Dass sie die ganze Bandbreite »von funktional bis emotional« abdecken, bewies Stephan Engelsmann, Vizepräsident der baden-württembergischen Ingenieurkammer, bei seinem Einführungsvortrag zur Journalistenreise Ende September nach Freiburg (Abb. [5]: ZOB Schwäbisch Hall von Engelsmann Peters Ingenieure mit Marquardt Architekten). Unterschiedliche Ingenieurbauwerke in Südbaden standen ebenfalls auf dem Programm, wie das neue Wasserkraftwerk Rheinfelden oder die Holzachterbahn [6] von Weiß Ingenieure im Europa-Park Rust. Dieses Kunstwerk zeigt deutlich, dass Ingenieure auch dort am Werk sind, wo man sie nicht (gleich) vermutet. Die Funktion dieses Bauwerks ergibt seine Form und bestimmt das Tragwerk. Dennoch erscheint es einzigartig, da wir so etwas selten sehen. Doch wie steht es um alltäglichere Bauaufgaben, wie Brücken? Soll der Ingenieur auch hier zwangsläufig die Form, also seine gestalterische Freiheit dem effizientesten Tragwerk unterwerfen? Darüber wurde bei der Besichtigung der Dreiländerbrücke in Weil am Rhein (s. db 7/2007, S. 7) heftig diskutiert. Deren linker, schräg stehender Bogen macht das Tragwerk sehr viel komplizierter, als es mit einem zweiten, ebenfalls vertikal stehenden Bogen der Fall gewesen wäre. Das Aussehen wird dadurch aber unverwechselbar. Wäre der Dialog zwischen Architekten und Ingenieuren ausgeprägter, ließen sich vielleicht auch gestalterische Fehlleistungen wie beim Maschinenhaus am Wasserkraftwerk Rheinfelden vermeiden. Bei diesem Gebäude mit seiner dunkelgrauen Fassade und den dunkelgrünen Fensterrahmen schien die Funktion alles zu bestimmen, an Gestaltung wurde kein Gedanke verschwendet. Die Gräben zwischen den beiden Disziplinen müssen endlich zugeschüttet werden. Viel wichtiger wäre, so ein Fazit der Diskussionen, Otto Normalverbraucher für zeitgemäße Baukunst zu begeistern und ihm Bewertungskriterien an die Hand zu geben.
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