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Fünf Jahre Stiftung Baukultur

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Fünf Jahre Stiftung Baukultur

~Ralf Wollheim

Das eigene Haus sollte eine gute Werbung für die Stiftung Baukultur sein. Die Villa in Potsdam aus dem 19. Jahrhundert wurde behutsam umgebaut und erweitert, die Details sind gut, eigentlich gibt es nichts zu meckern. Aber die Gediegenheit des Hauses oder besser die vornehme Zurückhaltung ist vielleicht nicht die richtige Strategie, um Aufmerksamkeit zu erreichen. Auf dem ehemaligen Kasernengelände mit Hans-Otto-Theater, Ausstellungsräumen und Konzert- und Veranstaltungshallen bleibt das Haus merkwürdig im Hintergrund und wird höchstens von Architekten auf den zweiten Blick wahrgenommen.
Die Ausstellung »5 x 5 Wege der Baukulturvermittlung« wird das Haus wohl auch nicht bekannter oder beliebter machen. Texte, Statements und Broschüren, an der Wand und auf Tischen präsentiert, sind leider die trockenste Art der Vermittlung, und mit einem Jargon, der von einem »Netzwerk von Baukulturakteuren« spricht, erreicht man höchstens ein geduldiges Fachpublikum. Die Ausstellung soll Zwischenbilanz der eigenen Vermittlungsarbeit sein und kann auch gelungene Projekte vorstellen. »Wie Weiter Arbeiten« präsentiert beispielhafte Gewerbebauten vor Ort durch Führungen und Diskussionen, bindet Industrie- und Handelskammern ein und erreicht damit auch ein Publikum, das nicht vom Fach ist. Ein anderer Schritt in die Öffentlichkeit ist www.bkult.de, eine moderierte Internetseite, auf der debattiert werden soll, z. B. über den Sinn von Regelwerken oder lebendige neue Stadtquartiere. Alle zwei Wochen wird ein leidlich provokantes Thema vorgestellt, dazu werden Architekten und Planer aus dem In- und Ausland um Statements gebeten, Leser können Kommentare schreiben oder einfach »liken«. Aber selbst auf die überall diskutierte Frage, ob Großprojekte zu stoppen sind, reagieren nur die üblichen Verdächtigen. Hier bleiben Architekten, Planer und Vermittler leider unter sich, was über die Auswahl der Gastkommentatoren leicht geändert werden könnte.
Zur Ausstellungseröffnung – zu der das Publikum natürlich geschlossen in Schwarz erschien – diskutierten Gerhard Matzig (Süddeutsche Zeitung) und Riklef Rambow (Professor für Architekturkommunikation, KIT). Hier wurde die Verständigungslücke zum Publikum deutlich benannt und auch ein weiteres Problem auf eine griffige Formel gebracht: Mehr Kanäle, weniger Wirkung – immer mehr Medien müssen bedient werden. Und beide zweifelten sogar die Existenz einer Baukultur im Vergleich zu anderen Ländern, etwa der Schweiz, an. So bleibt viel zu tun für die Stiftung. Viel Glück für die nächsten fünf Jahre.
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