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fragen an die Baukultur

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fragen an die Baukultur

fragen an die Baukultur
Jetzt ist Baukultur schwarz auf weiß nachlesbar, im »Handbuch der Baukultur« des gleichnamigen Fördervereins: eine Aufstellung der baukulturell wichtigen Personen und Institutionen Deutschlands. Bei der ersten Durchsicht überraschtes Aufmerken und viele Fragen. Im Vorwort äußert der Vorstandsvorsitzende des Fördervereins der Bundesstiftung, Engelbert Kortmann, das Handbuch stelle die Grundlage der Stiftungsarbeit dar. Die Erstellung sei »durch die Anzeigen von Unternehmen ermöglicht [worden], die die Förderung der Baukultur unterstützen. Sie haben die wirtschaftlichen Voraussetzungen für sein Erscheinen geschaffen.« Frage: Wenn der Förderverein die Arbeit der Stiftung fördern und ihre Finanzierung unterstützen soll, warum bedarf der Förderverein der Förderung seiner Druckwerke?

Also gut, Anzeigen. »Handbuch der Baukultur – Porträt« heißt nach wenigen Seiten die Titelzeile und weckt Neugierde. Wer glaubt, hier finde er, redaktionell aufbereitet, maßgeblich die Baukultur fördernde Persönlichkeiten aufgeführt, irrt. In anderem Kleid, jeweils über mehrere Seiten, Darstellungen zu Industriebetrieben. Dabei muss Unbehagen aufkommen. Nachvollziehbar, dass ein solches Angebot zur Selbstdarstellung in scheinbar so anspruchsvollem Rahmen von der Industrie gerne angenommen wurde. Aber dass die verantwortlichen Herausgeber dafür ein so hehr klingendes Podium schufen, fragwürdig.
Das Ziel des Buches: »das erste Verzeichnis aller mit Baukultur befassten Akteure in Deutschland« zu sein. Und: »Das Handbuch ist eine Basis für die Arbeit der Bundesstiftung Baukultur.« Zum Ende dann die Aufforderung: »Wenn Ihre Eintragung in der vorliegenden Ausgabe fehlt, melden Sie sich bei uns.« Also doch nicht alle? Wie kam die Aufstellung überhaupt zustande? Und: Wer hat (für wen) entschieden, dass seine Aktivitäten baukulturell relevant sind?
Spannend wird es bei einem Blick in das angehängte Register. In alphabetischer Aufzählung werden dort noch einmal alle 1513 im Handbuch für maßgeblich gehaltenen Träger der Baukultur aufgeführt, dabei die tatsächlichen Mitglieder des Fördervereins farblich kenntlich gemacht. Es sind erschreckend wenige.
Das Ansinnen des Buches ist ehrenwert. Der selbst definierte Anspruch aber gefährlich. Aus der Vermischung von Baukultur-relevanten Stiftungen, Institutionen, Verbänden, Vereinen, Kammern, Kommunen, engagierten Einzelpersonen und Kommerz sind die »Gelben Seiten« der Baukultur entstanden. Persönliches Engagement Einzelner mit handfesten wirtschaftlichen Interessen vermischt; mit allen Fragwürdigkeiten. Um kritische Hand(buch)habung wird gebeten. ~red
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