Allgemein
erst die planung, dann das konzept
~Nikolaus Bernau
Das Berliner Stadtmuseum ist das wohl größte regionalhistorische Museum Deutschlands. Dennoch befindet es sich seit jeher im Schatten der Staatlichen Museen, und auch sein vorzügliches, 1908 nach Plänen Ludwig Hoffmanns eingeweihtes Haupthaus, das Märkische Museum, steht im Schatten der Museumsinsel. Nun soll es erweitert werden, das Londoner Büro Stanton Williams hat den Wettbewerb für den Umbau des benachbarten Marinehauses für die Sammlungen des 20. Jahrhunderts, Sonderausstellungssäle und Büros gewonnen. Ein Glasturm, der an die Londoner Tate Gallery erinnert, soll als neues Ausrufezeichen dienen, vom Altbau bleiben gerade einmal die Umfassungsmauern und das gut erhaltene, bequem breite Treppenhaus erhalten. Mehr ist in diesem insgesamt wenig aufregenden Wettbewerb – kaum ein Architekt wagte gegen die kantigen Regeln der Bauverwaltung und der Stadthistoristen zu planen – nicht zu entnehmen. Es gibt nämlich, skandalöserweise, immer noch kein Gesamtkonzept der Generaldirektorin Franziska Nentwig für das Stadtmuseum. Das soll jetzt erst anhand der Wettbewerbsergebnisse entstehen. Das Märkische Museum soll bis 2013 für 12,7 Mio. Euro saniert werden, allerdings gibt es immer noch keinen qualifizierten Sanierungsarchitekten. Das Marinehaus hingegen soll schon 2011/12 fertig werden; 23,4 Mio. Euro stehen für seinen Ausbau bereit.
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