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ernst beyeler (1921-2010)
»Eine wahnsinnig gute Nase für Qualität« habe Ernst Beyeler gehabt, bekundete der ehemalige Direktor des Museums Tinguely, Guido Magnaguagno, kurz nach dem Tod des Basler Kunstsammlers und Galeristen Ende Februar. Mit dieser Fähigkeit vertrat der studierte Kunsthistoriker und Nationalökonom unter anderem Cézanne, Picasso, Rousseau, Mondrian, Klee, Ernst, Matisse, Newman, Bacon, Dubuffet und Baselitz, mit denen er zum Teil auch persönlich befreundet war. Über 300 Ausstellungen fanden in den Räumen seiner 1951 gegründeten Galerie in Basel statt. In den über 50 Jahren seiner Tätigkeit als Kunsthändler verkaufte er rund 16 000 Originalkunstwerke an renommierte Museen und Privatsammlungen in aller Welt.
Parallel baute Ernst Beyeler als einer der bestvernetzten Sammler Klassischer Moderne gemeinsam mit seiner 2008 verstorbenen Frau Hildy eine einzigartige Sammlung von rund 200 ausgesuchten Werken auf, die 1982 in eine Stiftung überführt wurden. Seit 1997 werden sie im Museum Fondation Beyeler von Renzo Piano gezeigt, dazu ausgewählte Objekte aus Afrika, Alaska und Ozeanien.
1970 war Ernst Beyeler Mitbegründer der Art Basel, nach wie vor eine der bedeutendsten Kunstmessen weltweit. 2001 gründeten er und seine Frau die Stiftung Kunst für den Tropenwald, die finanzielle Mittel für die gezielte, projektbezogene Unterstützung von erfahrenen Umweltschutz-Organisationen generiert.
Ernst Beyeler starb am 25. Februar in seinem Haus in Riehen. ~dr
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