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Entwerfen

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Architekturausbildung in Europa von Vitruv bis Mitte des 20. Jahrhunderts. Geschichte – Theorie – Praxis. Von Ralph Johannes (Hrsg.). 800 Seiten mit ca. 400 S/W-Abb., Hardcover, 99 Euro. Junius Verlag, Hamburg 2009

~Christian Holl

Es ist ein Kompendium, das gefehlt hatte. Es hatte gefehlt, weil eine vergleichbare Anstrengung, die verschiedenen Epochen daraufhin zu untersuchen, wie in ihnen Architekten ausgebildet wurden, bislang nicht unternommen worden war. In Ausbildungsfragen nur mit den Bedürfnissen des aktuellen Markts zu argumentieren, greift zu kurz – auch, weil Architekten noch Jahrzehnte, nachdem sie ausgebildet wurden, in ihrem Metier tätig sind. Das Buch kommt aber auch deswegen zur rechten Zeit, weil die Umstrukturierungen der letzten Jahre an den Hochschulen die Frage aufwirft, inwieweit sich das Selbstverständnis von Architektur in der Ausbildung niederzuschlagen hat – an der geschichtlichen Aufarbeitung dieser Frage setzt der vorliegende Band an. Er macht deutlich, dass die Rolle des Architekten stets Wandlungen unterworfen war, dass der Architekt, wie er unter gegebenen Bedingungen als bedrohte Spezies angesehen werden mag, ein Sonderfall der Geschichte ist. Explizit wird dazu aufgefordert, die »aktuellen Erscheinungen nicht als beispiellosen Umbruch, sondern als weitere Stufe des historischen Prozesses zu sehen« (Stefan Amt). In vier Teile ist das Buch gegliedert: der erste befasst sich mit Berufsbild und Berufsstand des Architekten, es folgen die beiden deutlich umfassenderen Teile über die Ausbildung von Architekten und die Lehre des Entwerfens sowie die Entwicklung der Ausbildungsstätten. Von Proportionslehren über die Werkzeuge des Entwerfens, von den italienischen Akademien der Renaissance bis zum Bauhaus und der Architektenausbildung im Nationalsozialismus spannt sich hier der Bogen. Überschneidungen bleiben dabei nicht aus, versteht man aber das Buch mehr als Lesekolleg und weniger als systematische Aufarbeitung, fällt es leicht, darüber hinwegzusehen. Der vierte Teil schließlich rundet mit kulturgeschichtlichen Darstellungen der verschiedenen Epochen die Sammlung der über 40 Beiträge ab. Einzig ein Stichwortverzeichnis wäre ein Wunsch, den man an eine der folgenden Ausgaben richten möchte – womit auch dem Wunsch Ausdruck verliehen wäre, dass es weitere Auflagen geben möge.
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